News 29. Dezember 2021

ASP: Wildschweine werden besendert

In Deutschland möchte man die Bewegungsökologie des Schwarzwilds besser verstehen, um so diesen etwaigen Ausbreitungsweg der Afrikanischen Schweinepest besser nachvollziehen zu können.

Wildschwein auf Forststraße - © Karl-Heinz Volkmar
© Karl-Heinz Volkmar

Bislang wurden in Deutschland über 3.000 Stück verendete Wild- und Hausschweine positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet, alleine in Brandenburg waren es über 2.200 Wildschweine. Unlängst erweiterte auch das Bundesland Sachsen sein Kerngebiet zur Bekämpfung der ASP; hier ist das Betreten, land- und forstwirtschaftliche Nutzung (bis auf Ausnahmen) sowie die Jagd auf alle Tierarten bis auf Widerruf untersagt.

Um das Bewegungsverhalten des Schwarzwildes besser zu verstehen, wurden im Nationalpark Bayerischen Wald zehn Wildschweine mit GPS-Sendern ausgestattet, 30 folgen noch. Die Daten sollen Rückschlüsse auf die Ausbreitung der Seuche liefern, um einen der Ausbreitungswege der ASP besser nachvollziehen und eventuell sogar voraussagen zu können. Bisher fehlen Aufzeichnungen von Schwarzwildbewegungen im Mittelgebirge, so Projektkoordinator Dr. Christian Fiderer. Die Daten seien für die Berechnung des Umfangs von Sperrzonen wichtig; so zeigen erste Erkenntnisse, dass ein Schwarzkittel sogar 18 km am Tag zurücklegte. Darüber hinaus wird der Einfluss der Jagd in den angrenzenden Regionen eruiert, da im Nationalpark nicht gejagt wird – so können direkte Vergleiche für das Bewegungsverhalten ausgearbeitet werden.