News 21. Januar 2021

Bundesforste ziehen Bilanz: So war das Waldjahr 2020

81% der gesamten Holz-Erntemenge war im Waldjahr 2020 Schadholz. Das Käferholz hat sich verdoppelt. Die Klimawandelkosten sind deutlich gestiegen.

Bundesforste ziehen Jahresbilanz: Klimawandelkosten mit 48 Mio. Euro auf Rekordhoch

„Ausgehend von einem bereits hohen Niveau ist das Schadholz im letzten Jahr daher erneut leicht gestiegen. Rund 81 % der gesamten Erntemenge (2019: 79 %) bzw. rund 1,4 Mio. Erntefestmeter waren Schadholz“, so ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager. Hauptursache war die Aufarbeitung der großen Stürme und des Schneebruchs aus dem Vorjahr nach dem Jahrhundertschnee im Winter 2019. Doch auch neue, kleinräumigere Schadereignisse und Wetterextreme bestimmten 2020 den forstlichen Alltag. Damit angestiegen sind auch die Klimawandelkosten, die im Wesentlichen auf Mindererlöse durch Schadholz und Mehrkosten für Waldpflege und Holzernte zurückzuführen sind. „2020 sind die Klimawandelkosten weiter nach oben geschnellt von 42,1 Mio. im Vorjahr auf rund 48 Mio. Euro und haben damit ein neues Rekordhoch erreicht“, so Finanzvorstand Georg Schöppl . „Trotzdem wird 2020 das wirtschaftliche Ergebnis - dank erfolgreichem Gegensteuern und Diversifizierung der Geschäftsfelder – besser sein als 2019.“ Nach rückläufiger Tendenz in den Vorjahren hat auch das Käferholz wieder zugenommen und sich auf knapp 500.000 Festmeter (Fm) verdoppelt. Doch das letzte Waldjahr hatte auch eine gute Seite. Nach einem besorgniserregend warmen und zu trockenen ersten Jahresdrittel folgten einige feuchte und regenreiche Monate. „2020 war ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Waldjahr“, erläutert ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager, „und das hat sich nicht zuletzt auch positiv auf die Widerstandskraft der Fichte gegen den Borkenkäfer ausgewirkt“.

Ausblick 2021

„Das überdurchschnittlich regennasse Waldjahr hat den Wäldern gutgetan“, so ÖBf-Vorstand Freidhager. Auch die Wälder in den zuletzt niederschlagsarmen Regionen im Osten des Landes oder im Waldviertel konnten sich etwas erholen. Durch die günstige Niederschlagssituation und dem Ausbleiben größerer Schadereignisse ist es gelungen, das noch aus den Vorjahren stammende Schadholz gut aufzuarbeiten. „Ende 2020 waren die Bundesforste-Wälder fast frei von Schadholz. Wir starten nahezu „lastenfrei“ ins neue Jahr“, so der ÖBf-Vorstand erfreut über die aktuelle Entwicklung. „Im Moment sind die Wälder witterungsbedingt gut mit Niederschlag versorgt und die Waldböden gut durchfeuchtet. Wenn das so bleibt und kein allzu warmer, trockener Februar oder März folgen, sind das ideale Voraussetzungen für das Frühjahr. Mit Beginn der neuen Vegetationsperiode steht den Pflanzen dann ausreichend Winterfeuchte zur Verfügung – ideal für einen gesunden Austrieb und gutes Wachstum im Frühjahr“, blickt ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager vorsichtig optimistisch voraus.