News 6. April 2022

Corona bei Hirschen nachgewiesen

Wie schon länger bekannt, wurde in Nordamerika SARS-CoV-2 von Menschen auf Weißwedelhirsche übertragen. Nun wurde untersucht, ob heimische Hirschartige ebenfalls schon den Virus in sich tragen.

Weißwedelhirsch - © Helge Schulz
© Helge Schulz

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), des Instituts für Virologie der Charité, des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) haben heimische Geweihträger auf den Coronavirus SARS-CoV-2 hin untersucht. Grund dafür ist die Annahme, dass in Nordamerika bereits infizierte Weißwedelhirsche den Virus auf den Menschen wieder rückübertragen. Den Gesundheitszustand der Geweihträger zu kennen ist wichtig, da in diesen Wirtstieren der Virus mutieren und gefährlichere Varianten für den Menschen hervorbringen kann. 433 Seren von heimischen Rehen, Rot- und Damhirschen, die sowohl vor als auch während der Pandemie gesammelt wurden, wurden auf Antikörper von SARS-CoV-2 untersucht. Erfreulicherweise war keine einzige Probe der Hirsche aus Deutschland und Österreich positiv. Ebenso stellte man fest, dass die SARS-CoV-2-Rezeptoren von Rothirschen diese möglicherweise weniger anfällig für den Virus machen.

Der Grund für die hohe Befallsdichte der nordamerikanischen Weißwedelhirsche kann darin liegen, dass diese häufig in urbanen Gegenden anzutreffen sind. Auch erfolgt die Bewirtschaftung über die Bundesregierung, die einzelnen Hirschpopulationen werden deshalb nicht wie in unserem Reviersystem lokal bewirtschaftet, sodass der Heger den Virus eventuell weitertransportiert.