News 25. November 2022

EU-Parlament für leichteren Wolf-Abschuss

Die Mehrheit der Abgeordneten forderten im Entschluss, der am 24. 11. in Straßburg verabschiedet wurde, eine Abschwächung des Schutzstatus.

Wölfe im Schnee - © Michael Breuer
© Michael Breuer

Die rechtlich nicht bindende Resolution soll den Wolfsabschuss vereinfachen, aufgrund des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes in Europa. Des Weiteren wird gefordert, dass wissenschaftlich die bestens geeigneten Präventivmaßnahmen zur Reduktion der Angriffe ermittelt werden. Für eine Änderung der FFH-Richtlinie, die den derzeitigen Schutzstatus des Wolfes beinhaltet, bedarf es der Zustimmung aller 27 EU-Staaten.

Landwirtschaftssprecherin Simone Schmiedtbauer spricht von einem „klaren Erfolg für die heimische Landwirtschaft. Damit hat die Stimme der Vernunft und der Wissenschaft gesiegt.“ EU-Abgeordneter Roman Haider: „Zusammen mit der Aufforderung der 17 Mitgliedstaaten bei der letzten Ratssitzung, die in die gleiche Richtung geht, steigt damit der Druck auf die Kommission, endlich tätig zu werden“.

"Die heutige Abstimmung des EU-Parlamentes ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und muss dazu führen, die nun über 30 Jahre alte FFH-Richtlinie an die Realität einer rasch steigenden Wolfspopulation anzupassen... Ich bin zuversichtlich, dass nun der Realität ins Auge geblickt wird und auch die EU-Kommission das Abstimmungsergebnis des Parlamentes sowie der Einschätzung der weltweiten Naturschutzorganisation IUCN Rechnung trägt und den absoluten Schutzstatus des Wolfes überdenkt" , so NÖ Landesjägermeister DI Josef Pröll, Präsident von Jagd Österreich über das gestrige Abstimmungsergebnis.
Jagd Österreich habe bereits 2017 vor einer rasant wachsenden Wolfspopulation und den dadurch hervorgehenden landwirtschaftlichen Schäden gewarnt. Die IUCN bewertete bereits im Sommer die Wolfspopulation in Europa als positiv. Die rund 31 heuer nachgewiesenen Wölfe in Österreich rissen bis dato ca. 489 Schafe und Ziegen sowie eine Kuh.