News 11. September 2020

FACE – Positionierung zur Bogenjagd

In ihrer Generalversammlung am 7. 11. 2020 vereinbarte FACE (Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU) ihre Position zur Bogenjagd:

Bogenjäger in voller Montur - © Barbara Marko
© Barbara Marko

FACE

  • erkennt, dass die Jagd mit Pfeil und Bogen einen langen und ununterbrochenen Platz in der menschlichen Kultur und Geschichte einnimmt;
  • erkennt an, dass die EU-Habitat-Richtlinie , die EU-Vogelrichtlinie und die Berner Konvention die europäischen Länder nicht daran hindern, die Jagd mit Pfeil und Bogen zu gestatten, und dass diese Jagdmethode von der Charta des Europarates zur Jagd und Biodiversität ausdrücklich anerkannt wird;
  • erkennt weiter an, dass eine zunehmende Zahl von Jägern die Bogenjagd aufnimmt und mehr europäische Länder die Jagd mit Pfeil und Bogen einführen;
  • versteht, dass die Verwendung eines Bogens den Abstand zwischen Jägern und dem Wild bzw. der Beute erheblich verkürzt, und dies einen anspruchsvollen Ansatz schafft, bei dem natürliche Elemente häufig eine größere Rolle spielen;
  • ist in dem weiteren Verständnis, dass die Eigenschaften der Bogenjagd neue Jäger anwerben können, die sich andernfalls gegen einen Beitritt zur Jagdgemeinschaft entscheiden würden;
  • ist in der Erkenntnis, dass die Bogenjagd eine nachhaltige Form der Jagd ist, die zu der Wildtierbewirtschaftung einschließlich der Wildschaden- und Wildseuchenprävention beiträgt, insbesondere in (vor-)städtischen Gebieten, in denen die Bogenjagd eine weitere sichere alternative Methode zur Bewirtschaftung von Arten darstellen kann;
  • ist in Anerkennung dessen, dass ein Jäger mit Ausbildung und geeigneter Ausrüstung einen Jagdpfeil mit ausreichender Energie und Durchdringung für einen tödlichen Treffer platzieren kann; unter Berücksichtigung der Nachweise, die zeigen, dass die Bogenjagd den Tierschutznormen entspricht, sowie mit dem Hinweis darauf, dass weitere Forschungen zu den Sicherheitsdimensionen der Bogenjagd (zum Beispiel zu den Möglichkeiten von Querschlägern) begrüßt werden,

vereinbaren FACE und seine Mitglieder auf ihrer Generalversammlung am 7. September 2020:

  • dass die Bogenjagd eine Ergänzung zur Jagd mit einer Schusswaffe mit eigenen Vorteilen und Eigenschaften entsprechend der jeweiligen Wild- bzw. Beuteart ist;
  • die nationalen oder regionalen Behörden zu ersuchen, gesetzliche Rahmenbedingungen zur Ermöglichung und Förderung der Bogenjagd einzuführen, soweit die jeweilige Jägerschaft dies befürwortet sowie
  • gegebenenfalls die Bogenjagd auf europäischer und internationaler Ebene zu fördern.

Das WEIDWERK griff ebenfalls die Thematik um die Bogenjagd auf – in der nächsten Ausgabe könnt ihr mehr über diese faszinierende Jagdart lesen!