News 9. Juni 2020

Fünf-Punkte-Aktionsplan gegen Wildschweinplage

Das Land Burgenland stellte am 8. Juni 2020 einen Fünf-Punkte-Aktionsplan zur Eindämmung der Wildschweinpopulation vor.

Dem Wildschwein geht es im Burgenland an dem Kragen. - © Sven-Erik Arndt
© Sven-Erik Arndt

Die rund 11.000 im Burgenland lebenden Wildschweine (das sind so viele wie vor 15 Jahren in ganz Österreich) würden in "weiten Teilen des Landes zu massiven Problemen führen und Schäden bei land- und forstwirtschaftlichen Kulturen" verursachen, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Auch aufgrund der "Seuchenbedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP)" habe man sich für ein "Maßnahmenpaket für nachhaltiges Wildschweinmanagement" anstelle von einzelnen Maßnahmen wie Nachtsichtgeräten entschieden.
Folgende Punkte soll der Management-Plan beinhalten:

  • Nachtruhe für das Wild: "In Ermangelung von Nachtruhe und Rückzugsorten ziehen sich die Tiere vermehrt in die Felder zurück, wo sie immer mehr Schäden verursachen", erklärt die Veterinärdirektorin Yvonne Millard.

  • Verbotene Fütterungsaktivitäten unterlassen: „Durch diese zumeist gut gemeinten, aber verbotenen Fütterungsaktivitäten steigen die Wildschäden in unseren Wäldern und den landwirtschaftlichen Nutzflächen“, so Eisenkopf.

  • Förderfähigkeit von Jagdschneisen: Jagdschneisen durch bewirtschaftete Flächen seien wichtig für eine effektive Bejagung von Schwarzwild. Stellt ein Landwirt eine Jagdschneise zur Verfügung, muss er derzeit jedoch für diese Fläche Fördereinbußen bei der Flächenförderung durch die EU in Kauf nehmen. Eisenkopf fordert den finanziellen Ausgleich für einen bestimmten Anteil von Wirtschaftsflächen, der für Jagdschneisen zur Verfügung gestellt wird.

  • Wildbret-Angebot steigern: Um den Jagddruck zu erhöhen und Jägern den Absatz sicherzustellen, soll Wild verstärkt in burgenländischen Küchen auf dem Speiseplan stehen.

  • Bewegungsjagden empfohlen: Schließlich wird eine effiziente Wildschweinbejagung empfohlen. Dabei sei es unerlässlich, auf Bewegungsjagden zurückzugreifen. Diese müssten revierbezogen gezielt und zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, um Wildschweinpopulationen niedrig halten zu können.

Foto Sven-Erik Arndt