News 18. März 2022

Greifvögel durch Bleimunition bedroht

Eine neue Studie zeigt den Zusammenhang von Blei in der Nahrungskette von europäischen Greifvögeln auf deren Bestandesgröße.

Seeadler - © Ingo Arndt
© Ingo Arndt

Wissenschaftler der Universität Cambridge und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) werteten den Bleigehalt in den Lebern über 3.000 in mehr als einem Dutzend Ländern tot aufgefundener Greifvögel aus, um die Auswirkungen von Bleivergiftung auf die Bestandsgröße der jeweiligen Greifvogelart hochzurechnen. So wurde berechnet, dass alleine bei zehn Greifvogelarten (Durchschnitt -6%) in Europa an die 55.000 ausgewachsene Greifvögel fehlen. Besonders kritisch ist der Zusammenhang zwischen Bleimunition und Bestände von Seeadler (-14%) und Steinadler (-13%). Weiters sind unter anderem Bestände vom Gänsegeier (-12%), Habicht (-6%), Rotmilan und Rohrweihe (jeweils -3%) beeinflusst. Selbst dem häufigen Mäusebussard (-1,5%) "fehlen" 22.000 adulte Greife. Es konnten längst nicht alle europäischen Greifvogelarten untersucht werden, da vor allem bei seltenen Arten kaum Daten vorliegen.