News 12. Mai 2022

Nanduzählung in Mecklenburg-Vorpommern

Dass Nandus nicht unbedingt bei uns heimisch sind, ist allgemein bekannt. Dass es eine Population im deutschen Mecklenburg-Vorpommern gibt, die sogar bejagt wird, ist den meisten vielleicht noch unbekannt!

Nandu - © Sven-Erik Arndt
© Sven-Erik Arndt

Am 18. März veröffentlichte die Arbeitsgruppe des Nandumonitorings in Mecklenburg-Vorkommen ihre Zahlen: 131 wildlebende Nandus. Gegenüber der Herbstzählung in 2021 bleibt die Lage unverändert (Anzahl 121). Hintergrund dieses außergewöhnlichen Monitoring ist es, diese Neozoen-Population nicht zu stark anwachsen zu lassen, da es sonst zu größeren landwirtschaftlichen Schäden kommen könnte.

Im Zeitraum von 1999 bis 2001 sind mehrere Nandus aus einem Freigehege in Schleswig-Holstein ausgebrochen und haben sich im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee angesiedelt und wurden dahingehend bejagt. "Ziel der Aufnahme des Nandus in das Jagdrecht war es, Einfluss auf das exponentielle Wachstum der Nandu­population zu nehmen und Jagdausübungsberechtigten einen größeren Handlungsspielraum zur Vermeidung von landwirtschaftliche Schäden einzuräumen. Auch sollte die Population aufgrund der Einstufung der Art als 'potenziell invasiv' hinsichtlich Größe und Verbreitung in überschaubarer Dimension verbleiben. Diese Zielstellungen konnten nach bisheriger Bewertung offenbar erfüllt werden", so der mecklenburg-vorpommersche Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus.

Jedoch war bei der Zählung zu beobachten, dass die Tiere aufgrund der Bejagung scheuer wurden und die Fluchtdistanz eine weitere war als zuvor. Bislang gilt der Nandu als nicht invasiv, da noch keine negativen Auswirkungen auf heimische Arten beobachtet wurden.