News 22. Dezember 2020

Neue Feldhasenstudie

Der Lebensraum des Feldhasen ändert sich durch die Getreideernte dramatisch. - © Michael Breuer
© Michael Breuer

In einer soeben erschienenen Publikation im "European Journal of Wildlife Reseach" präsentieren Nicolas Cybulska, Klaus Hackländer, Rupert Palme, Fredy Frey-Roos und Stéphanie Schai-Braun spannende Ergebnisse zum Effekt der Getreideernte auf Feldhasen. Wenn im Juni Weizen, Gerste und Roggen geerntet werden, dann verändert sich der Lebensraum von Feldhasen in der Agrarlandschaft sehr rasant und großflächig. Nicolas Cybulska analysierte die Menge an Stresshormonen, die in dieser Zeit von Feldhasen ausgeschüttet werden und in den Kotpillen nachweisbar sind. Es zeigte sich, dass die Getreideernte für Feldhasen keine besondere Stresssituation darstellt, wenn der Lebensraum kleinstrukturiert und vielfältig ist. Da Feldhasen kein Territorium oder Bau haben, sind sie von Natur aus flexibel und verschieben ihre Streifgebiete entsprechend den verfügbaren Äsungs- und Ruheplätzen. Lediglich in ausgeräumten Agrarlandschaften mit großflächigen Getreidemonokulturen ist zu erwarten, dass Feldhasen rund um die Getreideernte in Stress geraten.

Diese Befunde untermauern die Notwendigkeit der Förderung von ökologischen Vorrangflächen in den Agrarförderungsprogrammen der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Die Studie wurde mit Unterstützung des Vereins Grünes Kreuz durchgeführt.

Link zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s10344-020-01430-w