News 4. November 2020

Niedersachsen: Wolf soll ins Jagdrecht

Von Weidetierhalter schon lange gefordert, soll der Wolf nun im deutschen Niedersachsen ins Jagdrecht aufgenommen werden. Es wurde bereits ein Antrag dafür gestellt.

Wolf - © Jürgen Schiersmann
© Jürgen Schiersmann

In der kommenden Woche wollen zwei Fraktionen des Deutschen Landtages einen Entschließungsantrag einbringen. Am aktuellen Schutzstatus soll sich allerdings nicht ändern, eine Aufnahme ins Jagdrecht sei lediglich ein weiterer Schritt zu dem Ziel, diesen Schutzstatus des Wolfes aufzuweichen. Die Frage, wieviel Wölfe in Deutschland leben müssen, um sie zur Jagd freizugeben, kann Niedersachsen allein nicht beantworten. Der Bund müsse vorerst dementsprechende Gesetze ändern. Bis dahin bleibt der Schutzstatus weiterhin unangetastet.

Die neue Wolfsverordnung für Niedersachsen soll Tiere in offener Beweidung schützen und eine leichtere Entnahme von Wölfen ermöglichen. So soll nach einem standardisierten Verfahren vorgegangen werden und keine Ausnahmegenehmigung mehr für Problemwölfe nötig sein. Diese sollen nach Plan in der Praxis schneller erlegt werden können. Aufgrund der Tatsache, dass die Wolfspopulation in Deutschland rasant wächst, müssen andere Maßnahmen als ausschließlich das Aufstellen eines Schutzzaunes möglich werden. Zur Zeit leben zwischen 300–350 Wölfe in 35 Rudeln in Niedersachsen. Bis Ende August gab es bereits knapp 700 Wolfsrisse. Rund ein Dutzend der Wölfe gelten als Problemwölfe, da diese Schutzzäune überspringen und Rinder bzw. auch Pferde reißen.