News 17. März 2022

Projekt "Goldschakal im Lavanttal"

Am 12. 3. 2022 luden die Lavanttaler Jagdaufseher zu einer Versammlung, in der über die aktuelle Situation des Goldschakals in Kärnten referiert wurde.

Der Goldschakal soll eigene Jagdzeiten bekommen. - © Franz Bagyi
© Franz Bagyi

Referentin war unter anderem Goldschakal-Expertin Jennifer Hatlauf, die ihre Ergebnisse zum Forschungsprojekt "Goldschakal im Lavanttal" präsentierte. Da Jäger in letzter Zeit über Laute in der Nacht berichteten, die sie keinem heimischen Wildtier zuordnen konnten, bereitete Hatlauf dieses Projekt wissenschaftlich auf. Mittels Megafon, der einen Gruppenruf des Goldschakals wiedergab, legte sich die Forscherin mehrere Nächte hintereinander auf die Lauer. Aber auf die Rufe wurde keine Antwort gegeben: "Auf die akustische Stimulation reagieren vorwiegend Tiere, die in Gruppen unterwegs sind, Einzeltiere eher weniger", meint Hatlauf, die das Projekt in absehbarer Zeit wiederholen möchte. Dennoch: "In Kärnten verzeichneten wir im Vorjahr vier Nachweise, und zwar aus dem Liesertal", so die Expertin. Auch bestätigen bereits Fotobeweise aus dem Bezirk Wolfsberg die Anwesenheit des Goldschakals, auch auf 900 m Seehöhe wurde er von einer Wildkamera festgehalten. Man denkt, dass sich der Goldschakal zukünftig etablieren wird, da er keine großen Ansprüche an seinem Lebensraum stellt. Neben einer drastischen Rehwilddezimierung befürchtet man weiter eine Verdrängung des heimischen Rotfuchses. Man müsse sich daher auf die Ankunft des Goldschakals vorbereiten. Im Kärntner Jagdgesetz ist der Goldschakal zwar als jagdbares Wild angeführt, eine Verordnung mit Jagd- und Schonzeiten ist allerdings noch nicht umgesetzt.