Vogelgrippe grassiert in Israel
Die Aviäre Influenza Subtyp H5N1 befiel zahllose Wildvögel und Legehennen, die Sorge um eine Übertragung auf den Mensch wächst.

Innerhalb kürzester Zeit verendeten über 5.000 Kraniche (Zählungsstand Heiligabend, 24. 12. 2021) im nordisraelischen Hula-Tal. In diesem Tal befindet sich auch ein Naturschutzgebiet, das zahlreiche Zugvögel als Zwischenstopp zwischen Europa und Afrika anfliegen. Schätzungen gehen deshalb davon aus, dass die Geflügelpest weitere 10.000 Wildvögel infizierte. Die Naturparkbehörde rechnet mit 25 bis 30 Tonnen Vogelkadavern, die man nun einsammelt, um eine Weiterverbreitung zu minimieren. Man geht davon aus, dass die Infektion der Kraniche im nahegelegenen Dorf Margaliot über einen Geflügelzuchtbetrieb stattfand. Dort brachte ein Lastwagen Futtermais sowohl für die lokalen Betriebe als auch für eine Ablenkungsfütterung der Kraniche im Nationalpark aus und verbreitete so den Virus. Inzwischen wurden in den Zuchtbetrieben mehr als eine halbe Million Hühner und Truthühner gekeult. Auch auf den nahegelegenen Golan-Höhen wurde die Geflügelpest schon nachgewiesen.
Man sorgt sich weiters auch um die Greifvögel, die hier überwintern und die Kadaver nun als Aas verzehren. Die Region gilt als wichtiges Überwinterungsgebiet für europäische Greife, wie zum Beispiel Merlin, Wanderfalke, verschiedene Bussarde, Kaiser- und Schelladler. Ebenso um die Rohrkatze, die im Hula-Tal ihr größtes Vorkommen Israels hat, sorgt man sich.
Inzwischen trommelte Israels Regierung um Naftali Bennett seine nationalen Sicherheitsberater und Experten zusammen, um zu beratschlagen, wie man eine Übertragung auf den Menschen verhindert. Bisher gab es noch keine Hinweise, dass in dieser Vogelgrippe-Welle Menschen infiziert wurden.