News 28. Februar 2023

Wolf: Braucht stärkeres Management

NÖ Jagdverband begrüßt geplante Verschärfung der NÖ Wolfsverordnung und Initiative zur Anpassung der FFH-Richtlinie. Wolf gilt mit geschätzt 17.000 Stück in Europa aktuell nicht als gefährdet.

Wolf - © Michael Migos
© Michael Migos

Der NÖ Jagdverband begrüßt die Entscheidung, dass die NÖ Wolfsverordnung angepasst werden soll und Vergrämungen und Entnahmen künftig schneller umgesetzt werden können. „In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu Rissen und Begegnungen von Menschen mit Wölfen. Um zu verhindern, dass die Schäden in der Landwirtschaft weiter steigen und Bauern ständig um ihre Tiere fürchten müssen, sollte eine Entnahme von wiederholt auffälligen Problemwölfen möglich sein. Zudem ist in den Regionen, in denen Wölfe unterwegs sind, das Sicherheitsgefühl der Menschen bedroht. Da muss klar der Mensch vor dem Tier stehen“, so Landesjägermeister Josef Pröll. „Der Abschuss von Wölfen kann aber nur eine von vielen Maßnahmen als Teil eines integrierten Wolfsmanagements sein. Zudem wird damit zwar die Population kontrolliert und gegebenenfalls reduziert, es kann jedoch weiterhin zu Rissen von Wild- und Nutztieren sowie Begegnungen mit Menschen kommen.“

Wachsende Wolfspopulation braucht verstärkte Managementmaßnahmen

Auch die von unterschiedlichen Organisationen geforderten Maßnahmen wie großflächige Umzäunungen von Weide- und anderen Nutztieren sowie der Einsatz von Herdenschutzhunden sind nur Teile eines umfassenden Managements und nicht überall sinnvoll und einfach umsetzbar. „Die Lebensräume für Wildtiere sind bereits durch die Zersiedelung und Verbauung stark eingeschränkt, weshalb viele Arten ihr Verhalten anpassen mussten. Umzäunungen bergen das Risiko – ebenso wie die Präsenz des Wolfes –, dass die Wildlebensräume weiter eingeschränkt werden. Daher braucht es in einer Kulturlandschaft wie jener in Niederösterreich ein Wolfsmanagement mit vielen unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Damit werden ein Zusammenleben von Menschen, Wölfen sowie Wild- und Nutztieren ermöglicht und Konflikte minimiert.“

Die NÖ Wolfsverordnung hat sich bis dato zwar bewährt, nun nimmt die Zahl der Wölfe in Niederösterreich jedoch zu, wie Pröll unterstreicht: „Die Präsenz von Wölfen ist insbesondere in den Revieren im Waldviertel stark spürbar und beeinflusst auch die Jagdausübung. Die Jägerinnen und Jäger passen ihr Verhalten dementsprechend an, vor allem, wenn Jagdhunde eingesetzt und geführt werden. Das reduziert das Risiko für unangenehme Situationen. Aber auch wenn der Wolf scheu ist, kann es trotzdem zu Zwischenfällen kommen. Ziel muss jedenfalls sein, dass der Wolf als Raubtier die natürliche Scheu vor dem Menschen behält.“

Wolf gilt nicht als gefährdet

Aktuell leben schätzungsweise 17.000 Wölfe in Europa. Daher gilt der Wolf aktuell nicht als gefährdet. „Der NÖ Jagdverband begrüßt dementsprechend die Initiative von Bundesminister Norbert Totschnig, gemeinsam mit anderen Ländern eine Anpassung der FFH-Richtlinie anzustoßen und den strengen Schutzstatus des Wolfes anzupassen“, so Pröll.