In unserer Rubrik „Jäger & Gejagter“ begegnen sich diesmal die auffällige Wespenspinne und die bedrohte Heuschrecke. Zwei Arten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten – und doch eng miteinander verbunden im Ökosystem.
Wespenspinne.
(Argiope bruennichi)
Die Wespenspinne war ursprünglich im südlichen Europa heimisch, hat sich jedoch in den letzten Jahren stark ausgebreitet und ist mittlerweile fast überall in Österreich zu finden. Begünstigt wird dies durch zunehmend warme, trockene Sommer. Ihre auffälligen Netze spinnt sie bevorzugt an sonnigen, trockenen Standorten wie Wegböschungen, Magerwiesen oder Naturgärten, etwa 15–30 cm über dem Boden. Typisch ist das zickzackförmige Gespinstband. Sichtbar sind meist nur die auffallend gemusterten Weibchen, die bis zu 25 mm groß werden. Die Männchen (5–7 mm) bleiben oft unbemerkt. Gefangen werden vor allem Heuschrecken, Fliegen, Schmetterlinge oder Bienen. Sie lähmt ihre Beute mit einem Biss und saugt sie aus. Für Menschen ist ihr Biss harmlos.

Heuschrecke.
(Orthoptera)
Ihr Zirpen konnte man früher auf sommerlichen, naturbelassenen Wiesen überall hören. Heute sind viele der rund 125 in Österreich bekannten Arten stark gefährdet – vor allem durch den Verlust geeigneter Lebensräume. Manche gelten als Spezialisten und leben nur in Mooren oder im Hochgebirge, andere sind anpassungsfähig und kommen sogar in Städten vor. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Lang- und Kurzfühlerschrecken. Zu hören sind nur die Männchen: Sie erzeugen ihr artspezifisches Zirpen durch das Aneinanderreiben von Beinen und Flügeln. Heuschrecken sind nicht nur faszinierend, sondern auch ökologisch wertvoll – als Nahrung für Vögel, Eidechsen, Säugetiere und Spinnen.
Mehr Infos: www.orthoptera.at