Der Gänsesäger als geschickter Jäger und die Äsche als elegante Flussbewohnerin: Ein Blick auf zwei faszinierende Arten, ihre Lebensweise und ihre Bestandsentwicklung in Österreich.
Gänsesäger. (Mergus merganser)
Mit einer Flügelspannweite von bis zu 94 cm ist der Wasservogel deutlich größer als eine Stockente. Während die Männchen ein auffallend schwarz-weißes Federkleid tragen, sind die Weibchen unauffällig braun gefärbt und tragen im Nacken einen Federschopf (siehe Bild). Die Nahrung des Gänsesägers besteht primär aus 10–20 cm großen Jungfischen, die er als geschickter Taucher bis in Tiefen von 10 m erbeutet. Seit seiner Besiedelung Österreichs im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der Gänsesäger vom Westen her in beinahe allen potenziellen Lebensräumen niedergelassen, wobei man zwischen Brutvögeln und Wintergästen unterscheidet. Der Gänsesäger zeigt in Österreich seit Jahren eine positive Bestandesentwicklung, ist aber dennoch als gefährdet eingestuft.

Äsche. (Thymallus thymallus)
Die Fischart verfügt nicht nur über eine lange und hohe Rückenflosse, sondern ihr Geruch erinnert an Thymian. Daher trägt die Äsche die Beinamen „Thymianduftende“ oder „Fahnenträgerin“. Im Durchschnitt ist die Äsche 25–35 cm, in Ausnahmefällen sogar über 50 cm groß. Früher war sie ein häufiger Bewohner der Voralpenflüsse, weshalb bestimmte Flussabschnitte als „Äschenregion“ bezeichnet werden. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Wasserinsekten und deren Larven. Die Bestände sind durch Flussverbauungen, Kraftwerke und Prädatoren drastisch gesunken und zeigen seit Jahren eine rückläufige Tendenz. Deshalb ist die Äsche in der Roten Liste Österreichs als gefährdet eingestuft.