Fasan im Wandel – Erfolgsmodell trotz Herausforderungen für das Niederwild

Junger Fasan (Phasianus colchicus) im hohen Gras
Ein junger Fasan duckt sich im Schutz von Gras und Wildkräutern – Symbol für bedrohte Niederwildarten. © Helmut Pieper

Trotz Prädatorendruck und Lebensraumverlust bleibt der Fasan eine Erfolgsgeschichte im Niederwildbereich. Erfahre, warum gezielte Maßnahmen seine Bestände sichern und fördern können.

Ungünstige Witterung, Prädatorendruck, fehlendes Nahrungs- und Deckungsangebot: Die Ursachen für den Rückgang des Niederwildes sind allgemein bekannt. Doch gerade beim Fasan zeichnet sich quasi eine Erfolgsgeschichte ab: Er ist der einzige Hühnervogel, der erfolgreich außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungs­gebiets angesiedelt wurde. Sein Name Phasianus colchicus weist auf das ursprüngliche Verbreitungsgebiet hin: Vom Schwarzen Meer über die Trockengebiete Mittelasiens bis in den Osten Asiens reichte die antike Landschaft Kolchis.
Jedoch könnten sich die Besätze – außer unter optimalen Lebendbedingungen, ohne gezielte Aussetzungen von Zuchtvögeln und zusätzliche Maßnahmen wie Winterfütterung – nicht langfristig halten. Besonders deutlich zeigte sich das während und nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Fasanen­populationen in Mitteleuropa nahezu vollständig einbrachen.
Der Klimawandel spielt dem Fasan in die Schwingen, da schneereiche ­Gegenden von ihm gemieden werden. Jedoch stellt 30–35 cm tiefer Schnee für die adulten Tiere kein Hindernis bei der Futtersuche dar.
Zu seinem Erfolgsrezept gehören auch die unzähligen Einkreuzungen mit Unterarten, Mutationen und Zucht­formen, sodass es weltweit mittlerweile über dreißig Unterarten gibt.
Durch sein Sozial- und Fortpflanzungsverhalten kommt es in unseren gemäßigten Breiten zu einem Überhang nicht territorialer Hahnen, die
es zu bejagen gilt. Ein ungefähres ­Geschlechterverhältnis von 1:5 sollte dabei angestrebt werden.
Aufgrund hoher Sterblichkeit und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von nur 9–14 Monaten besteht eine Population meist nur aus wenigen Jahrgängen. In der Literatur werden Gelegeverluste von bis zu 85 % und eine Sterblichkeit von 80 % im ersten Jahr genannt, Nachgelege kompensieren diesen Verlust geringfügig. Angesichts dieser Tatsachen gilt es, alle uns möglichen Maßnahmen für eine gesunde Fasanpopulation zu ergreifen.

Diagramm: Fasanabschuss in Österreich von 1950 bis 2023
Langzeitstatistik der Fasanabschüsse in Österreich – vom Anstieg in den 1970er-Jahren bis zum starken Rückgang heute. © Redaktion

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