EU senkt Wolfs-Schutzstatus
Die EU senkt den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Dies erleichtert das Wolfsmanagement und soll Schäden in der Landwirtschaft reduzieren sowie die Sicherheit der Bevölkerung erhöhen.
Die EU-Kommission hat einen wichtigen Schritt in Richtung eines nachhaltigen Wolfsmanagements unternommen. Auf Drängen mehrerer Mitgliedsstaaten, darunter auch Österreich, wurde der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Diese Entscheidung, die im Rahmen des „Berner Übereinkommens“ getroffen wurde, soll die Regulierung des sich stark ausbreitenden Großraubtiers erleichtern. Landesjägermeister Josef Pröll begrüßte den Schritt und betonte, dass die Senkung des Schutzstatus dazu beitragen könne, Schäden in der Viehwirtschaft zu reduzieren und die Sicherheit der Menschen in betroffenen Regionen zu erhöhen.
In Österreich kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Zwischenfällen mit Wölfen, was zu großen Verlusten in der Tierhaltung führte. „Eine gezielte Entnahme von Wölfen muss einfacher möglich sein, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Landwirtschaft zu gewährleisten“, so Pröll. Die Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten ist ein wichtiger Bestandteil eines integrierten Wolfsmanagements, das den Schutz von Mensch und Tier in Einklang bringen soll.
Die EU-Mitgliedsstaaten haben der Herabstufung des Schutzstatus mit qualifizierter Mehrheit zugestimmt. Der formale Beschluss steht kurz bevor, und die EU-Kommission plant, einen entsprechenden Änderungsvorschlag in der nächsten Sitzung des Ständigen Ausschusses des Berner Übereinkommens einzubringen. Damit wären die Voraussetzungen für eine Änderung der FFH-Richtlinie gegeben, die langfristig eine stabilere rechtliche Grundlage für das Wolfsmanagement in Europa schaffen soll.
Mit rund 20.000 Wölfen in Europa gilt das Tier laut dem österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft nicht mehr als gefährdet. „Ein effektives Wolfsmanagement ist unerlässlich, um Konflikte zu minimieren und ein friedliches Zusammenleben von Mensch, Wolf und Nutztieren zu ermöglichen“, betonte Pröll. Die Senkung des Schutzstatus sei auch ein Signal an die heimische Landwirtschaft, dass Maßnahmen zur Reduzierung von Wolfsschäden und zur Erhöhung der Sicherheit ergriffen werden.
Diese Entscheidung ist auch ein Erfolg für die EU-weite Naturschutzpolitik, die darauf abzielt, bedrohte Tierarten zu schützen, jedoch gleichzeitig eine Balance zwischen Artenschutz und dem Umgang mit den Herausforderungen der zunehmenden Wolfspopulation zu schaffen.