Wie Jigspinner, Spinnerbaits und Chatterbaits Raubfische überzeugen: Wurftechnik, Köderführung und Auswahl der richtigen Blättchen für Hecht, Barsch und Rapfen im Überblick.
Im Grunde sind sie Zweiteiler, weil sie aus dem eigentlichen Körper und einem oder mehreren dahinter rotierenden Spinnerblättern bestehen. Vereinfacht gesagt, haben
sie den Körper eines Hardbaits, zum Beispiel eines Wobblers, und das Spinnerblatt, wie wir es vom legendären Mepps Spinner kennen. Entweder haben sie am Ende des Körpers eine kurze Stange aus Draht, um die das Spinnerblatt rotiert, oder das Spinnerblatt ist direkt am Ende des Körpers mit einem Wirbel befestigt. Der meist tropfen- oder fischförmige Körper besteht in der Regel aus Metall oder Kunststoff.
Auf der Oberseite befindet sich eine Einhängeöse für den Snap bzw. das Vorfach, auf der Körperunterseite ist meist ein Drilling mit einem Sprengring an einer Öse befestigt. Oft findet man bei Spinnerbaits auch auffällige Augen, die die Fängigkeit des Köders erhöhen sollen.
Große Wasserflächen effizient beangeln – Vorteile und Einsatz von Jigspinnern
Der große Vorteil der Jigspinner ist, dass man mit ihnen in relativ kurzer Zeit große Wasserflächen absuchen kann. Wegen ihrer kompakten Körperform lassen sie sich selbst gegen den Wind sehr weit und zielgenau werfen. Das kann gerade im Frühjahr bei der Suche nach See- oder Meerforellen hilfreich sein. Aber auch in anderen Situationen, wenn es hauptsächlich darum geht, die Fische überhaupt zu finden, haben sich Jigspinner bewährt. Dabei kann man verschiedenste Wasserschichten absuchen, indem man entweder den Köder schnell und oberflächennah führt, oder bei langsamerer Führung tiefere Bereiche befischt. Hinzu kommen die unterschiedlichsten Gewichte der Köder selbst sowie die Größe und Form der Spinnerblättchen, die darüber entscheiden, wie tief der Köder läuft. Ich persönlich bevorzuge Gewichte zwischen 10 g und 20 g, damit bin ich für fast alle Situationen gerüstet.

Spinnerblattformen richtig wählen – Tipps für Jigspinner und ihre Wirkung auf Raubfische
Der Lauf und vor allem die erzeugten Druckwellen sind von der Größe und Form des Spinnerblattes abhängig. Deshalb gibt es auch eine unglaubliche Fülle an verschiedenen Formen am Markt. Runde Formen (Colorado Blättchen) machen mehr Radau, schlanke Formen (Willow Blättchen) sind eher unauffällig und haben weniger Widerstand im Wasser – die sind zum Beispiel für stärkere Strömung geeignet; ich setze die schlanken Blättchen gerne zum Rapfenangeln draußen im großen Strom ein. Möchte ich aber runter zu tiefer stehenden Barschen, wechsle ich das Spinnerblättchen gegen ein etwas kleineres, aber rundes Modell. Bei den Jigspinnern mit Wirbel am Ende des Körpers kann ich die Form und Größe der Blättchen jederzeit ganz einfach mit einer Sprengringzange wechseln. Wer möchte, kann auch zwei Spinnerblättchen gleichzeitig verwenden, idealerweise in unterschiedlichen Farben und Größen. Allerdings sollten diese so am Sprengring angebracht sein, dass die nach außen gewölbten Seiten zueinander zeigen. Der Raubfischprofi Dietmar Isaiasch färbt seine silbrigen Spinnerblättchen durch Erhitzung mit einem starken Feuerzeug individuell in den verschiedensten Gold- und Brauntönen. Die Ergebnisse sind toll und einen Eigenversuch auf alle Fälle wert.

Jigspinner richtig führen – Techniken für mehr Bisse auf Hecht, Barsch und Zander
Am einfachsten ist es, einen Jigspinner flach einzuleiern. Die Geschwindigkeit muss auf sein Körpergewicht und die Größe des Spinnerblattes abgestimmt sein. Auf diese Weise kann man hoch stehende Raubfische, wie Hechte und Rapfen, zu Saisonbeginn fangen. Barsche stehen meist im Mittelwasser oder in der Nähe von Strukturen wie versunkenen Bäumen. Entsprechend sollte man seinen Jigspinner auch in diesen Bereichen anbieten. Vor allem große Barsche jagen gerne im Freiwasser, wechseln dabei aber oft die Tiefe. Sie ziehen zwar im tieferen Wasser unter den Beutefischen umher, zum Rauben kommen sie aber oft bis zur Wasseroberfläche. Deshalb sind Jigspinner vor allem dann der perfekte Köder, wenn man große Wasserflächen und verschiedene Tiefen absuchen möchte. Ich lasse diese Köder nach dem Wurf zuerst in die gewünschte Tiefe absinken, um sie dann wieder in Richtung Oberfläche zu führen. Dabei führe ich den Köder zwar unregelmäßig, indem ich einfach kurze Spinnstopps mache, hetze ihn aber nicht zu hektisch durchs Wasser. Das würde unnatürlich wirken und führt immer wieder dazu, dass die Raubfische bei ihren Attacken den Köder verfehlen. Ein kurzer Spinnstopp reicht vollkommen, da bei der folgenden Absinkphase das Spinnerblättchen weiter rotiert. Die Bisse kommen dann oft genau in diesen kurzen Absinkphasen. Kenne ich ein Gewässer und seine Verhältnisse am Grund gut, versuche ich es auch mal in Grundnähe – wobei meine Führung eher an das Faulenzen als an das herkömmliche hektische Jiggen erinnert. Mit dieser Methode konnte ich selbst an schwierigen Tagen den einen oder anderen Bonusfisch überlisten. Selbst Zander kann man so manchmal aus ihren Tagträumen reißen – sofern die Bedingungen passen. Da bei diesen Ködern der Drilling auf dem tiefsten Punkt sitzt, sollte man den Gewässergrund einigermaßen kennen. Ansonsten hängen nach jedem Wurf Algen, Wasserpflanzen oder Äste anstelle eines Fisches.