Überleben ist alles

Bei der Survivalrally 2024 musste mit einfachsten Mitteln auch ein Feuer entfacht werden.
Springt der Funke über? © Martin Grasberger

Die „Survivalrally“ ist ein Pflichttermin für Outdoorenthusiasten, die neue Herausforderungen suchen und Einblicke ins Überlebenstraining gewinnen möchten. – Wir haben mitgeschwitzt.

Kameramann Julian und ich haben uns zu einem Zweierteam zusammengeschlossen, um die beiden Teilnehmer der IWA OutdoorClassics, Kevin und Lorenz, auf diesem Orientierungslauf zu begleiten. Wir sollen vorauseilen, um die beiden bei der ersten Station, wo mit dem Luftgewehr auf metallene „Ratten“ (Klappziele) geschossen werden sollte, zu treffen. Julian und ich bewältigen die ersten Höhenmeter der Forststraße, die uns in Serpentinen teils steil bergauf führt. Wir sind nur mit einem leichten Rucksack, gefüllt mit Wasser und energiespendenen Riegeln, sowie mehreren Kameras bepackt.
Wir kommen bereits gehörig ins Schnaufen und beschließen, bei der nächsten Kehre eine Trinkpause einzulegen. Kaum hat sich unser Puls normalisiert, biegen Kevin und Lorenz um die Ecke. Gemeinsam gehen wir das letzte Stück, ehe wir die erste Station, den Schießstand, erreichen.

Die Idee zur Rally

Im Sommer 2024 ging in Schwarzenbach a. D. Pielach, Niederösterreich, die „Survivalrally“ über die Bühne, welche von Amelie Eichinger – besser bekannt als „Amy9×19“ –, ihrem Vater Heinz
Eichinger und Überlebenstrainer Reini Rossmann ins Leben gerufen bzw. abgewickelt wurde. Amy und Heinz betreiben gemeinsam das Eichenwerk: ein Unternehmen, das auf Schießausbildung und Überlebenstraining spezialisiert ist – zwei Punkte, die fixer Bestandteil der Survivalrally sind. „Die Survivalrally soll eine Challenge sein, die die Teilnehmer sowohl körperlich als auch geistig herausfordert. Zum Survival zählt auch eine gesunde Grundfitness“, meinen die Initiatoren

Apropos Fitness: Nach dem Schießen folgten noch fünf weitere knifflige und herausfordernde Stationen, die mittels Karte „gefunden“ werden mussten: Höhlenforschung, Geschicklichkeitsparcours, Menschenbergung, Wasserholen und Feuermachen. – Kevin und Lorenz meisterten eine Station nach der anderen und konnten die Survivalrally erfolgreich zu Ende bringen. Obwohl ich im Ziel nicht den Eindruck hatte, meinen Körper überbeansprucht zu haben, zeigte mir dieser doch in den folgenden Tagen, dass ich Teil der Rally war – der Muskelkater war gewaltig.

Amy im Interview

Wir haben uns mit Amelie Eichinger-Noll (Amy 9×19) unterhalten, um mehr über die Survivalrally und eine mögliche Fortsetzung im Jahr 2025 zu erfahren.
WEIDWERK: Amy, wie viele Teilnehmer bzw. Teams gingen 2024 an den Start?
Amelie Eichinger-Noll: Insgesamt waren 135 Starter von möglichen 144 Teilnehmern dabei. Hier sind die krankheits- und verletzungsbedingten Absagen schon miteingerechnet. Die Teilnehmer wurden immer in 2er-Teams in den Rundkurs geschickt und konnten mit Teamgeist beweisen, wo ihre Fertigkeiten im Bereich Survival liegen. Die Teams waren jeweils nummeriert, hatten also keine selbst gewählten offiziellen Teamnamen, sondern bekamen ihre Teamnummern, je nach Startzeit, vom Team EICHENWERK zugewiesen.
Wie lang war die Rally im Kilometern?
Die Wegstrecke des gesamten Rundkurses belief sich auf etwa 11 km.
Wie viele Höhenmeter waren zu bewältigen?
Insgesamt waren auf die gesamte Strecke gerechnet in etwa 400 Höhenmeter zu überwinden.
Welche Station war die herausfordernste?
Das kann man pauschal nicht sagen. Hier spielten Faktoren, wie körperliche Grundfitness, Zeitdruck, Outdoorerfahrung, Tagesverfassung und vieles mehr, eine Rolle. Grundsätzlich meinen wir aber, dass die gesamte Survivalrally an sich eine Herausforderung für jeden Teilnehmer war, die sich aus der Gesamtstrecke, der körperlichen Anstrengung und dem Bewältigen der sechs Stationen zusammengesetzt hat.
Wie kam es zu der Idee, eine „Survivalrally“ aus der Taufe zu heben?
Die Idee zur Survivalrally ist nur eine von vielen aus Heinz´ Ideenschublade. Das Grundkonzept dazu stand tatsächlich schon lange, bevor wir dann, etwa ein Jahr vor der Survivalrally, in die eigentliche Eventplanung und -Umsetzung gestartet sind. Nachdem es ein Event wie dieses im deutschsprachigen Raum und vor allem in Österreich noch nicht gab, war einiges an planerischer Expertise, Marketinggeschick und Teamgeist unsererseits gefragt, um ein Projekt wie dieses aus der Taufe heben zu können.
Wie lautet das Resümee des Veranstalters?
Wir freuen uns sehr, dass die Survivalrally auf ganzer Linie erfolgreich umgesetzt werden konnte. Nicht nur, dass die Teilnehmer die Idee begeistert angenommen haben, auch die Umsetzung des Projekts an sich hat fabelhaft funktioniert. Durch die Survivalrally konnte nicht nur ein Austausch zwischen Outdoorenthusiasten untereinander, sondern auch mit Anbietern und Produzenten aus der Szene geschaffen werden. Darüber hinaus konnten wir einen Zugang für naturbegeisterte Menschen zum Thema Outdoor- und Survival schaffen und auch Aspekte, wie körperliche Fitness und Teamgeist, in das Event integrieren.
Wird die Rally 2025 wieder stattfinden?
2024 war nur der Anfang! Auch 2025 wird die Survivalrally stattfinden, allerdings in weiterent­wickelter Form. Wir wollen den Startern nicht nur den spannenden Parcours (mit neuem Streckenverlauf) bieten, sondern auch eine Plattform schaffen, die zum Austausch innerhalb der Szene anregt. Von Zeltplätzen für die Teilnehmer, über einen Messebereich für Aussteller und Produzenten, weiterem Rahmenprogramm und Verpflegung bis hin zur Möglichkeit für normale Tagesbesucher, mit dabei zu sein, laufen die Vorbereitungen im Team EICHENWERK bereits auf Hochtouren. 2025 wird die Survivalrally am 15., 16. und 17. August wiederum in Schwarzenbach an der Pielach stattfinden.
Abschließend wollen wir, das Team EICHENWERK, uns bei allen Mitwirkenden, Sponsoren und Teilnehmern bedanken, die diesen Projektstart so erfolgreich gemacht haben. Wir freuen uns jedenfalls schon auf Sommer 2025!

Amelie Eichinger-Noll (Amy9×19): Erste weibliche Schießtrainerin am zivilen Sektor des Verteidigungsschießens im deutschsprachigen Raum, Inhaberin von EICHENWERK.
Amelie Eichinger-Noll (Amy9×19, © Eichenwerk)
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