News 26. Januar 2022

Schweiz: Waldbesitzer fordern Jagd wegen Klimawandel

Die Waldbesitzer im schweizerischen Kanton Bern fordern eine stärkere Reduktion der Wildbestände, aufgrund des Klimawandels.

Wald - © Ctverak
© Ctverak

Die Regierung des schweizerischen Kanton Bern präsentierte am 24. 1. 2022 das neue Wildschadensgutachten. Vertreter der Berner Waldbesitzer (BWB) kritisieren nun, dass in diesem die Wildschadensituation 'massiv' unterschätzt wird. So wurde laut Verband der Klimawandel im Gutachten nicht berücksichtigt, dadurch komme es zu einer 'massiven Fehleinschätzung der Wildschadensituation mit gravierenden Folgen für den Wald'. Jetzt fordert der BWB, dass bei der Beurteilung der Wildschäden der Klimawandel zwingend einbezogen werden müsse. Sie fordern in einer Mitteilung vom 25. 1. 2022 den Kanton auf, 'mit einer klaren Strategie aufzuzeigen, wie die natürliche Waldverjüngung mit klimatauglichen Baumarten ohne unverhältnismäßige Schutzmaßnahmen sichergestellt werden soll.' Die überhöhten Wildbestände sollen auf ein waldverträgliches Maß reduziert werden, das bedarf einer grundlegenden Überarbeitung der Jagdplanung und der Jagdvorschriften.

Laut dem Gutachten könne sich ein standortgerechter Bewuchs aufgrund des Verbisses an 12% der Waldfläche nicht mehr etablieren, auf weiteren 26% wird der Wildeinfluss als kritisch eingestuft. Jedoch werden bei der Beurteilung nur Schäden an herkömmlichen Baumarten erfasst, klimafitte (Gast-)Baumarten können ohne Schutzmaßnahmen nicht gedeihen. Dass sich die Baumartenzusammensetzung nicht nur wegen etwaiger Verbissvorlieben des Wildes sowie aufgrund des Klimawandels ändert, wird im Wildschadengutachten ignoriert, so die Kritik des Verbandes.