News 17. März 2024

Rücksicht nehmen, Jungtiere schützen

Wildtiere reagieren im Frühjahr besonders sensibel auf Störungen. Der NÖ Jagdverband appelliert, Rücksicht zu nehmen.

Junghasen vertrauen auf ihre Tarnung und flüchten nicht. Sie sind damit für Hunde leichte Beute. - © Michael Breuer
© Michael Breuer

Im Frühjahr erwacht die Natur zu neuem Leben: Gräser und Kräuter wachsen und die Bäume bilden Blätter. Da nun das Äsungsangebot für Wildtiere steigt, ist es die optimale Zeit für die Aufzucht des wilden Nachwuchses. Das Federwild legt Eier ab, die in ca. einem Monat ausgebrütet sind, und auch das Haarwild setzt Jungtiere. Wildtiere sind in dieser Zeit besonders empfindlich und Störungen oder Schäden am Gelege können enorme Folgewirkungen für die Bestände haben. So macht etwa Stress Jungtiere anfälliger für Krankheiten, was ihre Überlebenschancen verringert. Daher appelliert der NÖ Jagdverband, dass Freizeitnutzer Wege in Wäldern und auf Feldern nicht verlassen, sich Jungtieren nicht nähern oder sie gar berühren und Hunde anleinen, da etwa Junghasen auf ihre Tarnung vertrauen, nicht flüchten und so leichte Beute sind.

„Bei Aktivitäten in der Natur sollten bestehende Gesetze und Verhaltensregeln beachtet werden. Dazu zählt, markierte Wege zu nützen sowie nicht in Wildlebensräume und -einstände einzudringen. Sollte man dennoch auf Jungtiere stoßen, dürfen diese keinesfalls mitgenommen oder berührt werden. Das kann dazu führen, dass sie vom Muttertier verstoßen werden. Nähert man sich, kann das natürliche Feinde auf die Tiere aufmerksam machen. Da die Vegetation und somit auch Deckung noch nicht ausreichend entwickelt sind, wird die Situation weiter verschärft“, so Landesjägermeister Pröll. „Wenn sich alle Menschen an die Vorschriften und Regeln halten, steht einer erholsamen Zeit in der Natur nichts im Wege.“

Sechs Verhaltensregeln

Der NÖ Jagdverband hat sechs einfache Regeln zum Verhalten in der Natur formuliert, die ein konfliktfreies Miteinander von Mensch und Wildtier ermöglichen:

  1. Immer auf (Forst-)Straßen oder markierten Routen und Steigen bleiben.
  2. Hunde an die Leine nehmen. Sie können Wildtiere hetzen, verletzen oder sogar töten.
  3. Aufenthalt in der freien Natur während des Tages und ruhiges Verhalten zu jeder Zeit.
  4. Drohnennutzung und Paragleiten einschränken, auf ausreichenden Abstand achten.
  5. Das Betretungsverbot von Fütterungsbereichen einhalten.
  6. Den eigenen Müll wieder mit nach Hause nehmen.