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Wenn das Sägewerk zum Baum kommt

9. Januar 2023 -
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner

Hochstandbau im Bergrevier – überall Bäume, aber man schleppt Bretter aus dem Tal nach oben. Wir haben uns angesehen, ob das wirklich so sein muss.

Die Blattfedern des Pick-ups ächzen unter den 1.200 kg Last, die sie ihm am Vorabend auf die Ladefläche ­geschnallt haben. Aus zehn Lärchenstämmen und dreizehn Quadratmetern Fichten-Schwartlingen soll an diesem Wochenende das neue „Krähennest“ entstehen, wie sie den alten, morschen Hochstand im obersten Revierteil ­nennen. Kurve für Kurve schnauft der überladene Geländewagen die Forststraße hinauf, die jedoch bald endet.
Ab dem Umkehrplatz brauchen die drei Jäger und ihre Weidkameradin alle Kraft, um das Material zu Fuß über den steilen Birschsteig nach oben zu bringen. Bis Mittag ­werden sie den Weg mehrmals gegangen und ihre Hemden schweißnass sein, doch wenngleich die gebirgige Eigenjagd einen ausreichenden Bestand an erntereifen Bäumen bietet – es soll ein Hochstand werden und kein Blockhaus. So treten nun die Stämme, die vor einigen ­Wochen von hier ins Sägewerk transportiert werden mussten, den Rückweg ins Revier an. Als Bretter auf den schmerzenden Schultern der keuchenden Jäger.

Zweiter Anlauf

Fünfundsechzig Kilo Aluprofile, fünfundzwanzig Kilo Zubehörteile, eine Motorsäge mit Öl- und Spritkanister, ein Rucksack mit Akkuschraubern, Holzbohrern und Qualitätsschrauben in diversen Längen und natürlich die zünftige Brettljause – auf die vier ­Jagdfreunde aufgeteilt, sollte sich der Transport des mobilen Kettensägewerks auf dem Fußweg vom Pick-up zum Standplatz des „Krähennests“ mit ein paar Verschnaufpausen bewältigen lassen. Heute sollen zwei stämmige Fichten und ein paar Lärchen der ­geplanten Schuss-Schneise weichen, um unmittelbar darauf zu zölligen Brettern und Vierkanthölzern ver­arbeitet zu werden. Direkt vor Ort, ohne den beschwerlichen Umweg ins Tal und zurück. Denn wer trägt schon gerne Eulen nach Athen, wo doch der Wald voller Bretter ist?

Gut Holz!

Wer einen Wald sein Eigen nennen darf oder die Genehmigung zum Fällen von Bäumen hat, verfügt damit auch über Baumaterial. Zumindest theoretisch, denn ein Baum an einem entlegenen Ort wird üblicherweise erst nach erheb­lichen Mühen, langen Transportwegen und mechanischer Bearbeitung im Säge­werk zur Verkleidung einer Ansitzkanzel, selbst wenn er ursprünglich in deren Nähe gewachsen ist. Besonders in schwer zugänglichen Regionen wäre es somit wünschenswert und ressourcen­schonend, Bauholz vor Ort gewinnen zu können.
Das ursprünglich in Nordschweden gegründete Unternehmen Logosol griff diesen Gedanken bereits 1989 auf und entwickelte mobile Kleinsägewerke, die in den Weiten des Nordens und überall dort, wo es viel Wald und wenig Infrastruktur gibt, zu nützlichen Werk­zeugen wurden. Das WEIDWERK wollte Bergluft inhalieren und hat die Späne nur so fliegen lassen – mit dem Mini-Sägewerk „Timberjig“ und dem Kettensägewerk „F2plus“.

Am Abgrund – das Timberjig

Wo die Hänge steil sind und die Stämme meist schräg liegen, dort ist das Timberjig in seinem Element.
Es handelt sich dabei in der ­Minimalvariante um einen Führungsrahmen, der direkt auf der Motorsäge montiert wird. Die etwas aufwendigere, aber in der Handhabung einfachere Version beinhaltet eine Führungsschiene (Holmpaket), die mit Haltevorrichtungen direkt an den liegenden Stamm ­geschraubt wird und mittels eines Zusatz­rahmens auf der Säge eine ­präzise Schnittführung ermöglicht. Genauigkeit und etwas Übung erfordert das exakte Positionieren der Halte­bügel durch ­jeweils vier Schrauben an den Stirn­seiten des Stammes, doch wenn die Längsschnittkette einmal die erste plane Fläche geschaffen hat, geht es flott dahin. Bis zu 60 cm starke Stämme lassen sich damit an jedem Ort zu ­Brettern oder Profilhölzern schneiden, bei etwa 4 Metern Länge ist in der ­Praxis das Maximum erreicht. Mit ­diesem überall einsetzbaren Mini-­Sägewerk konnten wir einen 4 m langen und etwa 60 cm starken Stamm in etwa fünfundzwanzig Minuten zu ­Brettern ver­arbeiten, das Montieren der Führungsschiene erledigten die Profis von Logosol in ­wenigen Minuten.

Im Stehen – das F2plus

Wenn ein paar Quadratmeter halbwegs ebene Fläche zur Verfügung stehen, bietet das Kettensägewerk F2 den Luxus, bequem im Stehen arbeiten zu können. Der Aufbau des Grundgestells aus Aluminium­profilen dauert für Ungeübte etwa eine Stunde, mit etwas Erfahrung kann die kleinste Variante mit 4 m Länge in etwa dreißig Minuten einsatzbereit sein.
Zusatzschienen ermöglichen eine Erweiterung auf 5 und 6 m, genaue Rastmechanismen erlauben unter­schied­liche Arbeitshöhen. Mit stabilen Klemm­vorrichtungen wird der Stamm zuverlässig fixiert und horizontal ausgerichtet. Auch hier greift die Motorsäge mittels eines montierten Rahmens in die Führungsschiene der Arbeitsbank und wird präzise in einstellbaren Schnitt­dicken durch den Stamm geführt, Vortrieb entweder per Hand oder mittels Kurbel und Schnur. Ob alles zu Brettern verarbeitet oder das Kernholz als stabiler Vierkantträger ­gebraucht wird – die Arbeit mit dem F2 macht Spaß und der Bauholzstapel wächst überraschend schnell. Wer auf den ­Geschmack gekommen ist und denBau der Jagdhütte gleich selbst in die Hand nehmen will, kann mit der optionalen Blockhausfräse und viel­fältigem Zubehör den Wald zum Nebenwohnsitz machen. Aber lassen Sie bitte noch ein paar Bäume stehen . . .

Logosol
info@logosol.at
www.logosol.at
Timberjig Mini-Sägewerk
  • Gewicht: 5 kg, mit optionalem Holmpaket 25 kg
  • Länge: 0,5 m, je nach Führungsholm
  • Breite: je nach Schwertlänge
  • effektive Sägelänge: beliebig, mit Holmpaket 2,8 m (verlängerbar)
  • Stammdurchmesser: bis 60 cm
  • Preis: ab ca. € 200,– netto
F2plus Kettensägewerk
  • Gewicht: 65 kg (Variante 4 m)
  • Länge: 4, 5 oder 6 m
  • Breite: 0,92 m
  • effektive Sägelänge: 3,7 m, verlängerbar
  • Stammdurchmesser: bis 70 cm
  • Preis: ab ca. € 2.400,– netto
Messetermine 2023
  • Agrarmesse Alpen Adria: 20.–22. Jänner, Klagenfurt; Halle 1, Stand A11
  • Hohe Jagd & Fischerei: 16.–19. Februar, Salzburg; Halle 10, Stand 0645
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
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Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
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Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - © Jakob Wallner
© Jakob Wallner
Wenn das Sägewerk zum Baum kommt - Das Team von Logosol Österreich. - © Jakob Wallner
Das Team von Logosol Österreich. © Jakob Wallner