Wolf und Mufflon: Effiziente Jäger und ihre Beute

Der Eurasische Wolf jagt mit minimalem Energieaufwand, das Europäische Mufflon hingegen nutzt seinen exzellenten Sehsinn zur Flucht vor Prädatoren. Entdecken Sie die faszinierenden Strategien dieser Tiere.
Eurasischer Wolf.
(Canis lupus lupus)
Der Wolf ist ein höchst effizienter Jäger, der sich mit möglichst geringem Energieaufwand auf die am leichtesten zu bezwingende Beute fokussiert. In der Regel sind dies junge, alte sowie verletzte und kranke Tiere. Stehen kleine Tiere, wie Frischlinge, Hasen und Rehe, auf dem Speiseplan, so wird nichts von ihnen übrig gelassen. Größere Beutetiere, wie Widder, werden nur zum Teil gefressen, davon profitieren wiederum andere Fleisch- und Aasfresser. Der am Ende der heimischen Nahrungskette stehende Prädator benötigt täglich etwa 2–3 kg Fleisch. Bei Nahrungsknappheit kann der Spitzenprädator bis zu zwei Wochen auf Nahrung verzichten, danach aber bis zu 11 kg Fleisch auf einmal verschlingen.

© Sven-Erik Arndt
Europäisches Mufflon.
(Ovis gmelini musimon)
Der Sehsinn des Europäischen Mufflons ist ausgezeichnet ausgeprägt. Dank der seitlich am Kopf liegenden Augen kann es in einem Blickfeld von 300° sehen. Betritt ein Prädator diesen Bereich, so kann das Muffelwild diesen bis auf eine Entfernung von etwa einen Kilometer wahrnehmen und frühzeitig ausweichen. Im Gegensatz zu den weiblichen Vertretern haben es vor allem die älteren Widder nicht ganz so einfach: Ihr Kopfschmuck dient zwar als hilfreiche Waffe bei Auseinandersetzungen mit Konkurrenten und Feinden, die Spitzen der Schnecken schränken jedoch ihr Sichtfeld gehörig ein. Bei zu starker Beeinträchtigung beginnen die Widder, die Hornspitzen abzuscheuern.