News 9. Januar 2024

Italien: Studie zu Wolfsangriffe auf Hunde

Einen besorgniserregenden Trend belegt eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Italien: Demnach sind die Angriffe durch Wölfe auf Hunde stark gestiegen.

Wolf - © Jürgen Schiersmann
© Jürgen Schiersmann

Alessandro Piana, Vizepräsident der italienischen Region Ligurien und dortiger Landwirtschafts- und Jagdminister, wies am 7. Jänner einen alarmierenden Bericht zu Wolfsangriffen auf Hunde in der Region vor. Die Studie, durchgeführt vom Jagdverband Liguriens in Kooperation mit dem nationalen Italienischen Jagdverband (Federcaccia) und dem Büro für Studien und Forschung der Region, bestätigte rund 400 Wolfsangriffe auf Hunde bis 31. August 2023. Ein Populationswachstum auf ca. 3.300-3.600 Wölfen in Italien, zunehmende Vertrautheit mit Menschen sowie Ausbreitung von Pathogenen auf Hunde spitzen die Lage, nicht nur in Ligurien, zu.

Die Studie weist zudem ein Muster in den Angriffen auf: So ereigneten sich die Vorfälle vorwiegend morgens (60,7%), gefolgt von nachts (18%). Rudelangriffe fanden eher statt (49,4%) als Einzelangriffe von Wölfen(25,8%). Vorzugsweise ereigneten sich die Angriffe in Waldgebieten (52,8%), gefolgt von einzelnstehenden Häusern (24,7%) und landwirtschaftlichen Betrieben (15,7%). 70% der angegriffenen Hunde überlebten die Wolfsangriffe nicht. Der wirtschaftliche Schaden variiert meist zwischen € 1.000-5.000,-, in manchen Fällen sogar bis € 10.000,-, obwohl nur etwas mehr als die Hälfte der Fälle (53,9%) offiziell gemeldet wurden.

Verstärkte Kommunikations- und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung sollen die Gewöhnung der Wölfe an die Menschen eindämmen. Weiters wird das Monitoring mit Fotofallen und der Fond zur Entschädigung von Nutztierschäden ausgebaut. Zudem wurde auf Initiative des Abgeordneten Francesco Bruzzone diese Studie durch den Italienischen Jagdverband (Federcaccia Nazionale) auch in der Abgeordnetenkammer in Rom am 9. Jänner vorgelegt.