News 10. Februar 2023

Tirol: Jagdgesetz-Novelle steht an

Aktuell wird im Tiroler Landtag die Novelle des Jagdgesetzes beschlossen. Diese soll eine effizientere Bejagung von Großraubtieren ermöglichen. Zur selben Zeit wurde der Jahresbericht 2022 über die Großraubtiere des Landes Tirol veröffentlicht.

Wölfe - © Reiner Bernhardt
© Reiner Bernhardt

Die Novelle des Tiroler Jagdgesetzes soll eine Erleichterung vom Schadfall, verursacht durch ein Großraubtier (Bär, Wolf, Goldschakal, Luchs), bis zur Entnahme bringen. Ebenso sollen Risiko- und Schadraubtiere eindeutig definiert werden, sowie Almen, die nicht schützbar vor Angriffen durch Großraubtiere sind. Dafür setzt das Land ein eigenes Fachkuratorium ein.
Nachdem letztes Jahr einige Entnahmebescheide für schadfällige Wölfe zwar ausgesprochen, durch NGOs aber verhindert wurden, würde durch die Verordnung in der Novelle, aufgrund der unmittelbaren Rechtswirkung ohne Verzögerungen durch Einsprüche, eine Entnahme erfolgen können. Durch Rissbeurteilung durch einen Amtstierarzt soll kein weiterer DNA-Nachweis mehr erforderlich sein.

Gleichzeitig wurde der Jahresbericht über diese Großraubtiere des Landes veröffentlicht. Demnach hat sich die Zahl der gerissenen und vermissten Weidetiere erneut deutlich erhöht. 940 Weidetiere, davon wurden 413 nachweislich gerissen und 527 gelten als vermisst, gehen auf das Konto der Großraubtiere. Das entspricht einen Anstieg um mehr als die Hälfte des Vorjahres 2021. 86% der nachgewiesenen Risse gingen auf das Konto des Wolfes, 10% auf das des Bärens, 4% auf das des Goldschakals.