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Jagdhunderassen: Fox Terrier

5. Januar 2024 -
Jagdhunderassen: Fox Terrier - © Christoph Burgstaller
© Christoph Burgstaller

Erfahren Sie alles über die Jagdhunderasse Fox Terrier. Entdecken Sie die Eigenschaften, den Einsatz und die Pflege dieser vielseitigen Jagdhunde. Lesen Sie über die Geschichte des Fox Terriers und seine Bedeutung im modernen Jagdwesen. Optimieren Sie Ihre Jagderlebnisse mit den Fähigkeiten und dem Charakter dieser einzigartigen Rasse.

Der Fox Terrier ist eine der wenigen Terrier-Rassen, die schon früher zu den klassischen Jagdgebrauchshunden zählten und auch heute noch häufig jagdlich geführt werden.

Geschichte

Seinen Ursprung hat der Fox Terrier in Großbritannien. Vermutlich stammt er vom gleichen Hundetyp ab, aus dem auch Bull Terrier und Manchester ­Terrier hervorgegangen sind. Beim Fox Terrier unterscheidet man die drahthaarige von der glatthaarigen Variante. Die Einheitlichkeit des Typs dieser Rasse wurde durch gezielte Zucht im späten 18. Jahrhundert erreicht.
Ursprünglich waren die Fox Terrier schwarz-rot oder braun-rot gefärbt. Erst durch Einkreuzung von Foxhound und Beagle, wodurch die Terrier auch spurlaut wurden, entstand die weiß-bunte Färbung. Heute muss Weiß die vorherrschende Farbe sein.
Der glatthaarige Fox Terrier hat seinen Ursprung vermutlich in den englischen Grafschaften Cheshire und Shropshire. Er wurde zunächst als Stallhund zur Vernichtung von Schädlingen, wie Ratten und Mäusen, gehalten. ­Später wurde er dann für die Arbeit unter der Erde im Fuchsbau verwendet.
Er wurde häufig bei der Jagd zu Pferd mit einer Hundemeute ein­gesetzt. Flüchtete der Fuchs vor der ­Foxhound-Meute in seinen Bau, wurde der Fox Terrier, den man auf dem Pferd in der Satteltasche mitführte, in den Bau geschickt, um den Fuchs zu sprengen. Aufgrund dieser Verwendung hat die Rasse auch ihren Namen erhalten. Form und Größe dieser Hunde wurden durch die Fähigkeit, sich in die engen Röhren der Fuchsbauten zu zwängen, bestimmt. Und die vorwiegend weiße Farbe sorgte dafür, dass die Hunde nicht mit Wild verwechselt werden konnten.
Lange Zeit wurden die draht- und glatthaarigen Fox Terrier nicht getrennt voneinander gezüchtet. Es heißt, die Vorfahren der drahthaarigen Fox Terrier seien ein Glatthaar-Fox-Rüde und eine rauhaarige Hündin unbekannter Herkunft, also ohne Stammbaum, gewesen.
Der drahthaarige Fox Terrier ist somit die jüngere der beiden Rassen. Er stammt ursprünglich aus den Kohle­revieren Durham und Derbyshire und aus Wales. Er war ein guter Kaninchenjäger und wurde später ebenso wie sein glatthaariger Vetter für die Fuchs- und auch die Dachsjagd verwendet.

Zucht

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde erstmalig ein glatthaariger Fox Terrier auf einer Hundeausstellung in England vorgestellt. Erst in den 1870er-Jahren traten auch die ersten drahthaarigen Fox Terrier in Erscheinung. Im Jahr 1876 wurde in England der „Fox Terrier Club“ gegründet. Gleichzeitig legte man die Rassestandards für den drahthaarigen und den glatthaarigen Fox Terrier fest. Die Rassen wurden dann auch vom englischen „Kennel Club“ sofort anerkannt.
Im Jahr 1889 wurde der „Deutsche Fox Terrier Klub“ (DFK) gegründet. Nachdem in Deutschland weitere regio­nale Klubs für diese Rasse entstanden, wurden diese Vereine 1909 ­zusammen mit dem DFK zum ­„Deutschen Fox Terrier-Verband e.V.“ zusammengeschlossen, wo auch das Stammbuch bis heute geführt wird.
Der „Österreichische Fox Terrier Klub“ wurde im Jahr 1895 gegründet und betreut ebenso bis heute nur die beiden Fox-Terrier-Rassen. Den „Schweizerischen Fox Terrier Club“ gibt es seit 1908.
Wer in den großen Terrierklubs sowohl in Österreich als auch in Deutschland nach dem Fox Terrier sucht, wird allerdings nicht fündig werden. Von beiden Vereinen werden fast alle Terrier-Rassen betreut, aber der Fox Terrier taucht dort nicht auf. Somit lässt sich erklären, warum die beiden Spezialklubs für den Fox Terrier, die beide Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurden, bis heute die Federführung für die Zucht dieser vor allem für die Jagd gezüchteten ­Terrier haben.

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Rassestandard

Nach Festlegung des Standards wurden Fox Terrier mit unterschiedlicher Fellbeschaffenheit erstmalig getrennt voneinander gezüchtet. Seitdem sind sie offiziell als zwei verschiedene Rassen mit einem jeweiligen Rassestandard anerkannt.
Bei der FCI wurde der Fox Terrier Drahthaar im Jahr 1955 mit der Nr. 169 in die Rasseliste aufgenommen. Erst im Jahr 1963 folgte dann die Anerkennung in der FCI des eigentlich ursprüng­licheren Fox Terrier Glatthaar, der die Nr. 12 erhielt. Beide zählen in der Rassegruppe 3 (Terrier) zu der Sektion 1 (Hochläufige Terrier).
Anfang des 20. Jahrhunderts war der Fox Terrier zum klassischen Jagdterrier geworden, der aber auch in immer mehr Haushalten als reiner ­Familienhund gehalten wurde.
In dieser Zeit schlossen sich einige Kynologen zusammen, um wieder einen Terrier, vor allem für den ­jagdlichen Einsatz, zu züchten. Da ­damals bei Fox Terriern auch immer wieder einmal schwarz-rote Welpen fielen – vermutlich aufgrund der noch ­vorhandenen Gene ihrer Vorfahren –, haben die Kynologen mit diesen Hunden, die laut Fox-Terrier-­Standard nicht der gewünschten Farbe ent­sprachen und daher nicht für die Fox-Terrier-Zucht verwendet wurden, eine ihren Wünschen entsprechende dunkle ­Terrier-Rasse erzüchtet: So ­erstand der relativ junge Deutsche Jagdterrier (siehe WEIDWERK 11/2017).
Beim Fox Terrier blieb aber weiterhin das vorherrschende Weiß im S­tan­dard verankert, und das ist bis heute so geblieben. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Fox Terrier – vor allem die drahthaarige Variante – bei uns noch häufig anzutreffen und nicht nur in der Jägerschaft beliebt, sondern wurde auch als reiner Familienhund geschätzt. Die glatthaarige Variante war allerdings wesentlich seltener zu finden und wird bis heute fast ausschließlich jagdlich geführt. Der Draht­haar-Fox entwickelte sich da­gegen schon fast zu einem Modehund.
Als aber immer mehr Terrier-­Rassen, die vorher bei uns noch kaum bekannt waren, in der Hundeszene auftauchten und aufgrund ihrer äußeren Erscheinung und ihres freundlichen Wesens immer populärer wurden, kam der Fox Terrier buchstäblich aus der Mode. Zunächst waren es Rassen, wie West Highland White Terrier und Cairn Terrier, die ihm den Rang abliefen. Als dann aber Jack und Parson Russell Terrier ­Einzug in Mitteleuropa hielten, entwickelten sich diese Rassen zu den begehrtesten kleinen Terriern, sodass der Fox Terrier fast in Vergessenheit geriet. ­Übrigens begegnet man immer wieder einmal hochläufigen Parson Russell Terriern, die dem Fox Terrier verblüffend ähnlich sehen und die man mit ihm schnell verwechseln kann. Somit war der Fox Terrier vor der Jahrtausendwende immer weiter in den Hintergrund gerückt und sowohl für die Jagd als auch als Familienhund eine Rarität geworden. Trotzdem konnte er sich bis heute einen kleinen, aber festen Liebhaberstamm bewahren. In den letzten Jahren haben sich sogar einige Züchter wieder mehr dieser urtümlichen Jagdhunderasse angenommen.
Waren im VDH vor 15 ­Jahren noch etwa 550 Welpen des drahthaarigen Fox Terriers und etwa 430 Welpen der glatthaarigen Variante pro Jahr gemeldet worden, lag die Zahl der Welpen vor ein paar Jahren für beide ­Rassen weit unter 300. In den letzten beiden Jahren ist die Zahl aber wieder auf etwa 360 bzw. 340 gemeldete Welpen angestiegen.
Im Vergleich: Die Welpenzahlen der beiden Russell-Terrier-­Rassen haben über die ganze Zeit die 1.000 Welpen pro Jahr bei Weitem überschritten. In Österreich sind die ­ge­meldeten Welpenzahlen weitaus geringer.
2021 wurden nur 13 Drahthaar-Welpen und 24 Glatthaar-Welpen ­registriert. In den Vorjahren schwankten die Welpenzahlen durchschnittlich zwischen 10 und 20 Welpen pro Jahr, wobei in der Regel die glatthaarigen Fox ­Terrier in Österreich etwas häufiger zu sein scheinen als ihre draht­haarigen Vettern.

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Auf der Jagd

Fox Terrier sind robust, arbeitsfreudig und selbstbewusst und gelten als kleine, vielseitig einsetzbare Jagd­gebrauchs­hunde.
Da sie nicht gerade leichtführig sind und eine gewisse Härte besitzen, sollten sie unbedingt mit Konsequenz erzogen werden. Fox Terrier sind zwar die klassischen „Erdhunde“ für die Baujagd, werden aber von Jägerinnen und Jägern auch für andere Aufgaben eingesetzt und ­geschätzt. Da sie über eine sehr gute Spurtreue verfügen, sind sie auch für die Nachsuche geeignet. Dank ihrer Wasserfreudigkeit und Apportierfreude können sie sogar zur Wasserarbeit ­verwendet werden, und der eine oder andere Fox Terrier nimmt auch an einer Stöber- bzw. Riegeljagd teil.
Ihr hauptsächliches Einsatzgebiet ist die Jagd auf Fuchs und Wildschwein. Die Hunde sind wendig, ­spurlaut und besitzen die notwendige Schärfe und Härte, um allein oder in der Meute die Sau zu stellen. Die überwiegend weiße Färbung ist, wie ­bereits erwähnt, von Vorteil bei der Jagd, da die Hunde sich optisch besser vom Wild abheben.
Wie vielseitig Fox Terrier für die Jagd eingesetzt werden können, belegen die verschiedenen Prüfungen, die vom Foxterrier-Verband speziell für diese Rassen angeboten werden. Hierzu zählen neben der Jundhundprüfung (JP) die Bauprüfung (BP), die Waldgebrauchsprüfung (WGP), die Gebrauchsprüfung (GP) und die Bundeszuchtprüfung (BZP), jeweils mit zahlreichen einzelnen Prüfungsfächern.
Für den Verband und die regionalen ihm angeschlossenen Vereine ist es somit ­besonders wichtig, nicht nur einen guten Formwert, sondern auch die jagdlichen Fähigkeiten dieser Rassen zu erhalten.
Im Standard wird der Fox Terrier als „lebhaft, schnell in der Bewegung, mit durchdringendem Ausdruck, voll gespannter Erwartung bei der geringsten Herausforderung“ beschrieben. Er soll freundlich, auf­geschlossen und furchtlos sein. Manche sagen, er sei einer der lebhaftesten und aufgewecktesten Terrier.

Wesen

Der freundliche, sehr agile und nicht zu große Terrier wird häufig auch als reiner Familienhund gehalten. Er ist für viele Hundesportarten, Ballspiele oder die Dummyarbeit zu begeistern, was letztlich einen Ersatz für die jagd­lichen Einsatzgebiete darstellt, um ihn sinnvoll zu fordern.
Somit ist er der ideale Begleiter für sportliche Menschen, die ihn zwar nicht jagdlich führen können oder ­wollen, aber gern einen aktiven ­Vierbeiner an ihrer Seite haben, der für jeden Spaß zu haben ist und die ­gemeinsamen Aktivitäten mit seiner Familie genießt. Selbst als Rettungs- und Therapiehund wurden Fox Terrier schon ausgebildet.

Aussehen

Der Fox Terrier verfügt in Relation zu seiner Größe über enorme Knochenstärke und Kraft. Schulterhöhe und Körperlänge sollten etwa gleich lang sein, sodass sein Körper in einem ­eckigen Rahmen kompakt und in guten Proportionen erscheint.
Der Fox Terrier besitzt das typische, leicht eckig wirkende und sich nach vorne verjüngende „Terrier­gesicht“ mit einem ausgewogenen Verhältnis von Schädel und Vorgesicht. Beim Glatthaar Fox Terrier ist dies besonders gut zu erkennen. Bei seinem drahthaarigen Vetter wird durch das krause Fell und den „Bart“, der auf keinen Fall gekürzt werden sollte, dem Hund noch ein ­besonderer Ausdruck von Kraft und Stärke verliehen. Das macht ihn auch unverwechselbar.
Die Ohren sind klein und v-förmig und sollen nach vorne dicht an die Wangen fallen. Andere Formen, wie Steh-, Tulpen- oder Rosenohren, sind unerwünscht. Die dunklen Augen sind mäßig klein, dürfen nicht vorstehen und sollen so rund wie möglich sein.

Pflege

Das Fell des drahthaarigen Fox Terriers muss mindestens zweimal im Jahr (zu Zeiten des natürlichen Fellwechsels im Frühjahr und Herbst) getrimmt werden. Häufig wird aber auch empfohlen, ihn etwa alle drei Monate zu trimmen.
Kurse für das richtige Trimmen werden für gewöhnlich von den Vereinen und Regionalklubs, welche den Fox ­Terrier betreuen, angeboten. Wer sich dies selbst nicht zutraut, sollte dafür einen Hundefrisör aufsuchen, der sein Handwerk speziell bei Terriern versteht.
Wird ein Drahthaar Fox Terrier nämlich nicht regelmäßig getrimmt, bleibt das typische Haarkleid nicht ­erhalten, und auch die leuchtenden ­Farben verlieren an Intensität. Die eigentliche Körperform und die rasse­typischen, markanten Gesichtszüge kommen dann nicht mehr richtig zur Geltung. Auf keinen Fall darf der Drahthaar Fox Terrier geschoren werden. Daran würde nicht nur die Farbe leiden, sondern das Fell würde wollig werden und seine typische Beschaffenheit, den sogenannten „Rolling Coat“, verlieren.
Ein drahthaariger Fox Terrier sollte daher regelmäßig getrimmt ­werden, um perfekt auszusehen, vor allem dann, wenn er auf Ausstellungen ­präsentiert werden soll. Beim Trimmen werden die „reifen“ Haare mit den ­Fingern oder einem nicht zu scharfen Trimmmesser herausgezupft. Damit das Haar möglichst griffig ist, sollte der Hund vorher nicht gewaschen ­werden. Nach dem Trimmen kann er ­gegebenenfalls mit einem speziellen Shampoo gebadet werden, um mög­liche Schmutzpartikel sowie Reste von Trimmstein oder Haaren zu entfernen. ­Ansonsten bedarf das Fell keiner ­besonderen Pflege. Es ist von Natur aus hart und Schmutz abweisend.
Das Haarkleid des glatthaarigen Fox Terriers bedarf ebenfalls keiner speziellen Pflege und sollte nur ­gelegentlich mit einer weichen Bürste oder einem Tuch gesäubert werden.
Im normalen Alltag sollte das Baden beider Rassen möglichst vermieden werden, um die natürliche Schutzschicht der Haut zu erhalten.

Jagdhunderassen: Fox Terrier - © Christoph Burgstaller

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Gemeinsamkeiten

Bei beiden Fox-Terrier-Rassen ist die Farbe Weiß mit lohfarbenen oder schwarzen Abzeichen im Standard vorgegeben. Gestromte, rote oder leberbraune Abzeichen sind höchst un­erwünscht.
Früher wurde die Rute bei beiden Rassen kupiert, was bei uns seit vielen Jahren verboten ist. Die Rute sollte hoch angesetzt sein und aufrecht ­getragen werden. Sie darf nicht über den Rücken gezogen oder geringelt sein.

Fortsetzung folgt.