Artikel

Wölfe in Österreich: 10 Jahre Rudelbildung

27. Februar 2025 -
Wolfsrudel - © Karl-Heinz Volkmar
© Karl-Heinz Volkmar

Seit 2016 gibt es wieder Wolfsrudel in Österreich. Erfahren Sie, wie sich die Wolfspopulation entwickelt hat, welche Rudel es gibt und welche Auswirkungen das auf Nutztiere hat.

Seit der Ausrottung des Wolfes in Österreich Mitte des 19. Jahrhunderts, sollte es bis 2009 dauern, bis hierzulande wieder einzelne Wölfe nachgewiesen werden konnten. Ab dann bis zu sieben Individuen pro Jahr –, die den Alpen, dem Balkan und den Karpaten abstammten. Während in der Schweiz bereits 2012 das erste Rudel bestätigt wurde, dauerte es in Österreich bis 2016, bis sich im niederösterreichischen Allentsteig das erste Wolfsrudel bildete. Die Elterntiere stammten aus der zentraleuropäischen Flachlandpopulation.

"Da die potenziellen Habitate noch nicht vollständig besiedelt sind, ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Rudel in Zukunft weiter steigen wird." – Aldin Selimovic, Ph.D, Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs

Seither nimmt die Anzahl der Wölfe kontinuierlich zu. Im Jahr 2023 wurden in Österreich insgesamt 104 Wölfe, darunter etwa 18 Welpen, nachgewiesen, die sich auf sechs Rudel verteilen. Diese Rudelgebiete sind:

  • Dobratsch-Rudel (K),
  • Böhmerwald-Rudel (OÖ, CZ),
  • Arbesbach-Rudel (OÖ, NÖ),
  • Harmanschlag-Rudel (NÖ, CZ),
  • Allentsteig-Rudel (NÖ),
  • Gutenbrunn-Rudel (NÖ).

Zeichnete sich bereits 2017 ein Anstieg der Nutztierverluste ab, war das Jahr 2022 mit 1.780 nachweislich durch Wölfe getöteten oder verletzten oder abgängigen Nutztieren das verlustreichste seit Aufzeichnungsbeginn. Dabei handelte es sich ausschließlich um Rissbegutachtungen der Behörde. Acht Labors untersuchen im Alpenraum DNA-Proben von Wölfen – in Österreich werden diese durch das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) analysiert. In Österreich werden seit 2023 gemäß den jeweils gültigen Verordnungen der Bundesländer Wölfe entnommen. Mit Stand Oktober 2024 betrug die Anzahl der Entnahmen 23, wobei sich diese auf die Bundesländer Ktn. (12), OÖ (2), Sbg. (2), T (6) und Vbg. (1) verteilten. „Da die potenziellen Habitate noch nicht vollständig besiedelt sind, ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Rudel in Zukunft weiter steigen wird. Die Intensivierung der Monitoringmaßnahmen sollte in Zukunft einen besseren Einblick in die Bestandsentwicklung ermöglichen“, so Aldin Selimovic Ph.D (Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs) über den weiteren Trend.