News 19. April 2022

ASP in Deutschland weiter in Vormarsch

Die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) scheint in Deutschland weiterhin noch nicht gebannt zu sein. Funde außerhalb der Kernzone, Verlegungen von Schutzzäunen zur Anpassung der Befallsgebiete sowie politische Maßnahmen passieren aktuell.

Verendetes Schwarzwild. - © Pikalo/Blome
© Pikalo/Blome

Zwei an ASP verendete Wildschweine, eine Bache und ein Überläufer, wurden außerhalb der Kernzone Mecklenburg-Vorpommerns (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gefunden. An einer dritten verendeten Sau steht bis dato noch das Ergebnis aus. ASP-Suchhunde schlugen bei diesen Tieren an. Nun soll das Mecklenburg-Vorpommernsche Kerngebiet dementsprechend angepasst und umzäunt werden. Die Bürzelprämie, die in dem deutschen Bundesland ausgezahlt wurde und vorerst eine hohe Jagdstrecke lieferte, wurde aus Kostengründen eingestellt. Mittlerweile bekommt man nur noch die Hälfte der Prämie in Form einer Aufwandsentschädigung in den amtlich ausgewiesenen Restriktionsgebieten ausbezahlt.

Im Nationalpark Unteres Odertal an der polnischen Grenze wurde aufgrund des Oder-Hochwassers im Jänner dieses Jahres der Festzaun auf einer Länge von 11 km nach Westen verlegt, mit dem Abbau des teilweise unter Wasser stehenden Zaunes wurde bereits begonnen. Das Verbraucherschutzministerium (MSGIV), das Umweltministerium (MLUK) und der Landkreis Uckermark einigten sich aufgrund der durch das Hochwasser verendeten Wildtiere am ASP-Zaun auf diese Lösung. Somit soll bei wiederkehrendem Hochwasser genug Fläche für die Wildtiere als Rückzugsgebiet vor dem Hochwasser zur Verfügung stehen.

In Nordrhein-Westfalen steht man nach wie vor wachsam der ASP gegenüber. Noch ist in diesem Bundesland kein ASP-Fall bekannt, die vielen Präventionsmaßnahmen des Landes scheinen zu wirken. Eine eigene dafür erstellte Arbeitsgruppe tauscht sich regelmäßig mit relevanten Behörden aus, Krisenübungen werden abgehalten, um im Falle des Falles sofort einsatzbereit zu sein. "Die Gefahr einer Einschleppung der ASP nach Nordrhein-Westfalen ist nicht gebannt. ... Eine Eindämmung der ASP kann nur durch gemeinsame Vorsorge gelingen, zum Beispiel durch das umsichtige Verhalten der Menschen auf Reisen. Zudem müssen Biosicherheitsmaßnahmen in Schweine haltenden Betrieben strikt eingehalten werden. Für den Fall, dass sich die ASP weiter Richtung Nordrhein-Westfalen ausweiten sollte, sind wir gut aufgestellt und sofort einsatzfähig", so Staatssekretär Dr. Bottermann zur aktuellen Lage.