In der Rehbrunft kommt es zur Re(h)produktion
In den nächsten Wochen findet einer der Höhepunkte des Jagdjahres statt: die Rehbrunft und Blattzeit. Hier wissenswerte Fakten dazu, wenn der Rehbock die Geiß beschlägt.
Die Empfängnisbereitschaft der Geißen ist durch die Ausschüttung bestimmter Hormone, die wiederum unter anderem von der Tageslänge abhängig ist, geregelt. Im Mittel werden 15,75 Stunden Tageslänge benötigt, um die nur 36 Stunden Empfängnis anzustoßen.
Dabei kann sich der Spruch „Eine gute Geiß geht zum Bock“ bewahrheiten: Nicht nur (junge, revierlose) Böcke machen sich in der Brunft beziehungsweise Blattzeit zur Wanderschaft auf, sondern auch – so fanden französische Forscher heraus – fast die Hälfte der Geißen verlässt ihre Einstände. Das sei wiederum von Vorteil, damit es bei dem sonst recht standorttreuen Rehwild nicht zu Inzuchterscheinungen komme, so die Forscher.
Zwar kommt es bei Grenzübertritten von Böcken immer wieder zu Revierkämpfen mit dem Platzbock, jedoch ist das Rehwild allgemein nicht allzu streitlustig. Italienische Forscher vermuten, dass die Böcke schlichtweg Energie für die anstrengende Brunft sparen wollen.
Bei genauerem Hinsehen beim Treiben im Hexenring ist es nicht der Bock, der treibt, sondern die Geiß, die lockt. Ist sie bereit zum Beschlag, folgt ihr der Bock in kreisrunden Bahnen.
Nach dem Beschlag beginnt die bekannte Keimruhe, die übrigens bei über 130 Säugetierarten, darunter viele heimische Arten aus der Familie der Marder, vorkommt. Je nach Beschlagstermin dauert sie etwa 4,5–5 Monate, ehe das embryonale Wachstum im Winter beginnt. Der (Hexen-)Ring schließt sich somit und die Re(h)produktion wird im nächsten Jahr fortgesetzt.