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Schwarzwild und Mais: Herausforderungen für Landwirte

26. Juli 2024 -
Wildschweinschaden im Maisfeld - © Michael Breuer
© Michael Breuer

Schwarzwild verursacht erhebliche Schäden in Maisfeldern. Erfahren Sie, wie Landwirte und Jäger in den westlichen Bundesländern Maßnahmen zur Reduktion von Wildschäden umsetzen können. Von Schussschneisen bis zu mobilen Ansitzen – entdecken Sie effektive Strategien zur Verteidigung gegen einfallende Schwarzkittel. Erfahren Sie auch, wie Klimawandel und Afrikanische Schweinepest die Situation beeinflussen.

Im Italienischen heißt der Mais „Türkisches Getreide“ (granoturco), was auf dessen ursprüngliche Handelsroute hindeutet. Das hat er gemein mit dem Wildschwein, das ebenfalls aus dieser Ecke stammt.
Die zu den Süßgräsern zählende Feldfrucht weist bis zur Milchreife süß schmeckende, weiche Körner auf. Verfärben sich die Narbenfäden ins Bräunliche und liegen direkt am Kolben an, steht der Mais in voller Milchreife – und schmeckt dem Schwarzwild am besten.
Dabei kann im Vorfeld in ­Absprache mit den Landwirten schon einiges gegen eine einfallende Horde getan werden: Eine Schussschneise zum Waldrand erschwert das Anwechseln der Sauen und ist ein geringerer Anbauverlust als ­spätere massive Schäden innerhalb der Kultur. In großflächigen Feldern bieten sich zudem innere Bejagungsschneisen an. Mobile Ansitze erschweren den Gewöhnungseffekt.
Im Vorfeld kann man die ­Situation im Zuge von Beobachtungs­ansitzen besser beurteilen: Handelt es sich um durchziehende Überläufergruppen oder eine etablierte Rotte? Einstände und häufig genutzte Wechsel können in die Revierkarte eingetragen werden und diese Erkenntnisse wiederum in die Bejagungsstrategie einfließen.
Der vermehrte Maisanbau in den letzten Jahrzehnten, der Klima­wandel, häufigere Mastjahre der nahrungsbringenden Bäume, die Veränderungen in der Rauschzeit – all das spielt den Sauen in die Karten. Doch lauert immer noch die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) um die noch bestehende „Bastion Österreich“ – noch wiegen sich die Wildschweine in Sicherheit, gleich wie in der ­Deckung des Maisfeldes.