Virtuelle Entdeckungsreise
Der NÖ Jagdverband bringt drei Reviere und eine Jagdhütte über Tablet und Computer in die Klassen- und Wohnzimmer. Beim virtuellen Reviergang finden Kinder (und Erwachsene) allerhand Wissenswertes über Wildtiere, das Handwerk Jagd und zum richtigen Verhalten in der Natur.
Die Sonne steht bereits am Himmel und erlaubt einen atemberaubenden Fernblick. In der Ferne sieht man den Ötscher, die weiten Ebenen Niederösterreichs und eine Aulandschaft. Es tummeln sich allerhand Wildtiere, die neugierig aus dem Gras verhoffen oder von Bäumen spähen. Beim genaueren Hinsehen wird am Waldrand ein Dachs sichtbar, in der Luft steht ein Turmfalke im Rüttelflug, und im nassen Gras sucht ein Hermelin neugierig nach Nahrung.
Diese Erfahrungen macht das „Wilde Revier“ des NÖ Jagdverbandes künftig für Kinder – aber auch für Erwachsene – digital erlebbar. Es nimmt sie mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch ein typisches Feld-, Berg- oder Aurevier und gewährt auch Einblicke in eine Jagdhütte. Das WEIDWERK ging auf diese digitale Birsch in Österreichs erstem virtuellem Revier.
Ab ins Revier
Jägerinnen und Jäger sind viel in Schulen unterwegs, um Wissen über die Jagd und die heimischen Wildtiere zu vermitteln. Sie erzählen von den eigenen Erfahrungen, machen den Wald erlebbar und bringen das Handwerk Jagd näher. Das Wilde Revier des NÖ Jagdverbandes ist dafür nicht nur die perfekte Ergänzung, es ist viel mehr – denn erstmals ist es möglich, die heimischen Wildtiere in ihren Lebensräumen virtuell zu bestaunen. Man besucht einfach die Internetseite www.wildesrevier.at, klickt auf eines der drei Reviere oder die Jagdhütte, erhält noch kurz Infos zur Navigation und „Los geht’s“! Dann findet man sich inmitten des gewählten Reviers wieder und genießt detailgetreu den Artenreichtum Niederösterreichs oder erhält Einblick in das Handwerk Jagd. Per Maus oder Fingerwisch navigiert man, zoomt hinein oder hinaus.
Eintauchen in Flora & Fauna
Dabei können die Kinder die heimischen Lebensräume erkunden und allerhand über die Lebensweise, Gewohnheiten und Kennzeichen von Wildtieren, aber auch von Pflanzenarten erfahren. Es gibt eine Menge zu entdecken: von Reh, Fischotter und Rohrweihe über Holunderstrauch und Tanne bis hin zu Jagdhunden, Rebhuhnschütten und Hochständen. Zudem werden Informationen über die Aufgaben der Jägerinnen und Jäger sowie zum richtigen Verhalten in der Natur vermittelt.
Dazu klickt man auf einen der zahlreichen Wissenspunkte und landet auf dem entsprechenden Kärtchen, das spannende Infos und Wissenswertes über die heimische Jagd, Tier- und Pflanzenwelt bereithält. Das Wissen ist verpackt als Bildergalerie, Video und/oder Text, den man sich sogar vorlesen lassen kann.
© Wildes Revier
Perfekt für die Schule
Dementsprechend kann das Projekt auch im Bildungsbereich genutzt werden. Zum Onlinegang Ende November wurde das Wilde Revier in der Volksschule Zelking im Mostviertel der Öffentlichkeit präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei als Erste das Wilde Revier testen. Sie wischten sich durch die Reviere, suchten in der Nähe und Ferne Wildtiere und probierten die Wissenspunkte und unterschiedlichen Angebote auf den Wissenskärtchen aus.
Das Wilde Revier ist bestens für den Unterricht geeignet. Dazu sind die Wissenspunkte in Themenbereiche unterteilt, die die Pädagogen je nach Unterrichtsthema ein- und ausblenden können. Den Lehrerinnen und Lehrern stehen zusätzlich ein Handbuch mit allen Inhalten sowie Arbeitsblätter zur Verfügung. Sie ergänzen das Wilde Revier mit Rätseln, Lückentexten und Kontrollfragen zu den einzelnen Revieren und zur Jagdhütte. Damit ist das vom NÖ Jagdverband geschaffene virtuelle Revier eine runde Sache für Klassen- und auch Wohnzimmer.
Das fanden auch die Schülerinnen und Schüler der VS Zelking, die vom neuen Angebot begeistert waren. Denn das Wilde Revier vermittelt spielerisch Wissen über die Natur und das Handwerk Jagd. Über 120 Wissenspunkte sorgen für Abwechslung, und durch die Zoomfunktion in den Revieren gibt es zudem immer etwas Neues zu entdecken.
Wissensvermittlung
„Das virtuelle Revier ist das Erste seiner Art und verbindet eine spannende Entdeckungsreise in der Natur mit der Vermittlung von Wissen an Schülerinnen und Schüler“, berichtet Landesjägermeister DI Josef Pröll. Nach dem Magazin „Wilde Kids“ ist das Wilde Revier das zweite Angebot für Kinder, das der NÖ Jagdverband anbietet. Die aktuelle Ausgabe der Wilden Kids, die dieser WEIDWERK-Ausgabe beiliegt, beschäftigt sich übrigens ausführlich mit den Inhalten des Wilden Reviers. „Das Ziel ist klar: Das Handwerk Jagd erklären und Kindern die Möglichkeit geben, von Zuhause aus oder in der Schule die Flora und Fauna Österreichs kennenzulernen“, so Pröll, der auch den Bildungsauftrag als Aufgabe des NÖ Jagdverbandes sieht. Aber wer weiß, vielleicht ist es wie bei den Schulbesuchen und Reviergängen: Dort haben nicht nur die Kinder Spaß, sondern auch die Eltern.
Die virtuellen Reviere im Überblick
- Feldrevier: Das Wetter, die Jahreszeiten und auch die Land- und Forstwirtschaft sorgen dafür, dass sich das Gesicht der Feldlandschaft permanent verändert. Dementsprechend vielfältig sind Flora und Fauna und damit auch die Wissenspunkte im Feldrevier. Sie umfassen Feder- und Haarwild, Jagdhunde, Reviereinrichtungen und Hinweistafeln zum richtigen Verhalten in der Natur.
- Aurevier:Das Äsungsangebot im Aurevier unterscheidet sich klar von anderen Revieren. Daher findet sich hier eine einzigartige Vielfalt von Tieren – vom Fischotter über Rotwild bis hin zum Seeadler. Auch Amphibien und Reptilien der heimischen Aulandschaften werden vorgestellt. Die Kinder erhalten zudem wichtige Infos zur Jägersprache und zum Abschussplan.
- Jagdhütte: Krickerl an der Wand, Wildschweinwaffen auf dem Tisch und frisches Wildbret – in der Jagdhütte wartet geballte Information zu Traditionen und Brauchtum der Jagd. Weiters werden die Ausrüstung und Aufgaben der Jägerinnen und Jäger, der Heilige Hubertus und wichtige Themen, wie Sicherheit, Ausbildung und Wildküche, vorgestellt.
- Bergrevier:Gams und Steinbock sind die bekanntesten Bewohner der heimischen Gebirgslandschaft. Wer genau schaut, findet aber auch Raufußhühner und anderes Federwild, Rot- und Rehwild und Beutegreifer mit entsprechenden Wissenspunkten. Die Kinder erfahren zudem einiges über die Aufgaben der Jägerinnen und Jäger sowie über die Birsch.