News 9. Juli 2024

Rasante Ausbreitung des Goldschakals in Kärnten

Rasante Ausbreitung und kontroverse Bejagung

Goldschakal - © Robin Sandfort
© Robin Sandfort

Der Goldschakal, auch als „kleiner Bruder des Wolfes“ bekannt, hat sich in Kärnten flächendeckend verbreitet. Seit dem ersten Nachweis 1988 in der Gemeinde Preitenegg im Bezirk Wolfsberg, sind die Hauptvorkommen heute entlang der Karawanken, Karnischen Alpen, im Gailtal und Rosental bis nach Völkermarkt zu finden. Mario Deutschmann, Verwaltungsdirektor der Kärntner Jägerschaft, betont die Anpassungsfähigkeit des Goldschakals an verschiedene Lebensräume. Genaue Populationszahlen sind derzeit nicht bekannt; das nächste Monitoring wird voraussichtlich in zwei Jahren durchgeführt.

Die Bejagung des Goldschakals in Kärnten ist zwischen 1. Oktober und 15. März erlaubt. In den Jahren 2022/23 wurden elf Schakale geschossen, 2023/24 stieg die Zahl bereits auf 41. Diese Zunahme beunruhigt Tierschützer, die die Jagd als widersprüchlich zu EU-Recht betrachten und fordern, die Beutegreifer zu schonen.

Die Jägerschaft sieht das anders: Der Goldschakal hat sich in Europa rasant ausgebreitet und bereits zu Problemen geführt, wie beispielsweise in Ungarn. Bernhard Wadl, Chef der Aufsichtsjäger in Kärnten, betont die Notwendigkeit einer intensiven Bejagung, um die Population frühzeitig zu kontrollieren. Laut Mario Deutschmann wurden vereinzelt auch Nutztierrisse, etwa an jungen Schafen, genetisch bestätigt. Zudem verdrängt der Goldschakal heimische Füchse und passt sich als Nahrungsgeneralist gut an das Habitat an.

Neben Kärnten gibt es Schusszeiten für den Goldschakal auch im Burgenland, in Oberösterreich und der Steiermark. Der rechtliche Status reicht in Österreich von völligem Schutz bis hin zu ganzjähriger Bejagung ohne Schonzeit. Auch in Salzburg fordern Jäger aktuell die Einführung einer Schusszeit.

Die Diskussion um den Goldschakal in Kärnten bleibt kontrovers. Während die Jägerschaft die Notwendigkeit der Bejagung betont, um ökologische Gleichgewichte zu bewahren, sehen Tierschützer dringenden Handlungsbedarf, um den Schutz dieser Tiere zu gewährleisten.