News 3. Juli 2024

Wildökologisches Forum setzt auf Wildtier-Raumplanung

Vertreter verschiedener Institutionen diskutierten am 20. und 21. Juni im Salzburger Heffterhof über integrative Ansätze

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Im Rahmen des Wildökologischen Forums im Heffterhof trafen sich Vertreter diverser Institutionen, um die Rolle der Raumplanung für Wildtierarten zu diskutieren. Der Konsens war eindeutig: Überregionale Zusammenarbeit und ein ganzheitlicher Ansatz sind unerlässlich. Traditionelle Raumplanung berücksichtigt meist nur menschliche Bedürfnisse, doch der wachsende Druck durch Freizeit- und Energieinfrastrukturen erfordert eine stärkere Einbeziehung der Bedürfnisse von Wildtieren.

Ein Beispiel für erfolgreiche jagdliche Raumplanung wurde aus Graubünden in der Schweiz präsentiert. Hier erfolgt die Bejagung des gesamten Kantons an 21 Tagen im Sommereinstand, wobei Nationalparks und 267 Wildschutzgebiete ausgenommen sind. In Gebieten mit hohen Wilddichten finden zusätzlich zehn Tage Sonderjagden im Winter statt. Solche Maßnahmen schaffen Wildruhezonen, die es den Tieren ermöglichen, sich auch tagsüber ungestört zu bewegen.

Die Teilnehmer des Forums betonten, dass insbesondere grenzübergreifende Lösungen notwendig sind, da Wildtiere keine Verwaltungsgrenzen kennen. Auch die Herausforderungen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf Mensch und Tier wurden diskutiert. Ein zentraler Punkt war, dass alle Stakeholder, einschließlich der Freizeitnutzer und Jäger, frühzeitig und auf Augenhöhe in den Planungsprozess einbezogen werden müssen.