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Turbo für die Jagd in Österreich

25. Juni 2023 -
Turbo für die Jagd in Österreich - © Jagd Österreich
© Jagd Österreich

Das Wissen um die Jagd hat in den letzten Jahren leider abgenommen, weshalb „Jagd Österreich“, der Zusammen­schluss aller heimischen Jagdverbände, eine Informations­kampagne zündet: Das ist Jagd.

Jagd Österreich
„Jagd Österreich“ versteht sich als Informations- und Koordi­nations­drehscheibe für die Landesjagdverbände untereinander, aber vor allem als Serviceeinrichtung der Landesjagdverbände für Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung. Anders formuliert ist Jagd Österreich das Sprach-, Seh- und Hörrohr der Landesjagdverbände in der Bundeshauptstadt, in Brüssel und im Bereich der Zusammenarbeit mit dem CIC – Int. Rat zur Erhaltung des ­Wildes und der Jagd (ein politisch unabhängiges, internationales, nicht staatliches Beratungs­gremium) – sogar weltweit. Kernaufgabe ist die Abstimmung der Verbände untereinander und die Koordinierung gemeinsamer Haltungen zu nationalen und europäischen Angelegenheiten.

Da im Zuge von Befragungen festgestellt wurde, dass die Leistungen der Jagd und deren Agenden in der Öffentlichkeit nur wenig Wahrnehmung finden, zündet „Jagd Österreich“, der Zusammenschluss aller heimischen Jagdverbände, im Juli eine Informationskampagne mit dem Titel „Das ist Jagd“. – Um mehr ­darüber zu erfahren, haben wir mit Entscheidungsträgern rund um „Jagd Österreich“ gesprochen.

WEIDWERK: Welche Aufgaben hat Jagd Österreich konkret zu erfüllen?
Generalsekretär Mag. Jörg Binder: Jagd Österreich beobachtet alle nationalen und europäischen Prozesse und Gesetzesinitiativen, die etwa von der Euro­päischen Kommission betrieben werden und Überschneidungspunkte zur Jagd haben, mit Argusaugen und vertritt dabei die Interessen der Jagd. Dies ­erfolgt durch Stellungnahmen, wissenschaftliche Gutachten, Hintergrundgespräche mit Abgeordneten, Beamten und NGO-Vertretern oder auch durch die Mitarbeit in den Gremien. Das ­verlangt Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen, denn sobald Interessen­gruppen zu Umweltthemen Forderungen an die Politik und die Grundeigentümer stellen, ist die Jagd früher oder später in ihrer Ausübung betroffen, da die Jagd untrennbar mit Grund und Boden verknüpft ist. In Summe sprechen wir hier von über dreißig externen Gremien und Arbeitsgruppen, in denen wir uns auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene für die Jagdinteressen engagieren und unser Fachwissen einbringen.

WEIDWERK: Anfang Juli wird die ­bundesweite Informationskampagne zur Jagd in Österreich vorgestellt. Wie ist es dazu gekommen?
LJM DI Josef Pröll (NÖ): Die Jagd ­entwickelt sich stetig weiter und damit wachsen auch ihre Aufgaben­bereiche. Sie ist längst mehr als nur das ­Produzieren von hochwertigem Wildbret. Jäger schaffen Lebensräume, erheben die Stimme für die Natur, hegen das Wild, halten die Bestände gesund, leben Jagdliches Brauchtum und wirken damit tief in die regionale Kultur hinein, leisten Aufklärungs­arbeit für die Bedürfnisse der Natur und vieles mehr. Gleichzeitig ging das allgemeine Wissen über die Jagd aber auch die Natur generell zurück. Heute glauben viele Menschen, dass das Reh ein weiblicher Hirsch sei und die Jägerinnen und Jäger nur Tieren nachstellen würden. Daher sehen wir den Bedarf, einerseits dazu beizutragen, dass das Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge wieder zunimmt, andererseits die Leistungen der Jäger vor den Vorhang zu holen. Es war daher der gemeinsame Wunsch der Landesjägermeisterkonferenz, eine gemeinsame Kampagne zu lancieren, damit wir die Leistungen der Jägerschaft den Menschen noch stärker näherbringen. Wir Jäger erfüllen zahllose Aufgaben, die andere lautstark von der Politik einfordern. Darüber dürfen wir nicht mehr schweigen.
Präs. LJM Herbert Sieghartsleitner: Dieser Schritt ist notwendig, da wir seit mehreren Jahren einen Rückgang des Wissens rund um die Leistungen der Jägerschaft und den Nutzen der Jagd für die Bevölkerung registrieren. Einhergehend mit dem Wissensverlust sinkt auch die Akzeptanz der Öffentlichkeit für die Anliegen der Jägerschaft. In einer gelebten Demokratie ist das ein Umstand, der sich dramatisch auf die Gesetzgebung auswirken kann.
Die Landesjagdverbände leisten in ihren Ländern bereits gute Öffentlichkeitsarbeit, aber auf Bundesebene sehen wir noch Nachholbedarf, auch die Sichtbarkeit von Jagd Österreich ­betreffend. Daher haben wir das fünfjährige Bestehen von Jagd Österreich zum Anlass genommen, um eine gemein­same Aktion zu starten. Koordiniert wird die Kampagne durch einen Lenkungsausschuss, in dem alle Landesjagd­verbände und auch externe Berater vertreten sind. Damit wird nicht nur das Gemeinsame gefördert, sondern auch gewährleistet, dass die Kampagne integraler Bestandteil des Außen­auftritts jedes Landesjagdverbandes ist. Informationsdrehscheibe hierbei ist das Team rund um Generalsekretär Mag. Jörg Binder und insbesondere seinen Stellvertreter und Kampagnenleiter Lutz Molter.

Turbo für die Jagd in Österreich - "Einhergehend mit dem Wissens­verlust sinkt auch die ­Akzeptanz der ­Öffentlichkeit für die Anliegen der ­Jägerschaft." – Herbert Sieghartsleitner, Präsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Oberösterreich - © Jagd Österreich
"Einhergehend mit dem Wissens­verlust sinkt auch die ­Akzeptanz der ­Öffentlichkeit für die Anliegen der ­Jägerschaft." – Herbert Sieghartsleitner, Präsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Oberösterreich © Jagd Österreich
Turbo für die Jagd in Österreich - "Wir Jäger erfüllen zahllose Aufgaben, die andere lautstark von der Politik einfordern. Darüber dürfen wir nicht mehr schweigen." – DI Josef Pröll, Vizepräsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Niederösterreich - © Werner Streitfelder
"Wir Jäger erfüllen zahllose Aufgaben, die andere lautstark von der Politik einfordern. Darüber dürfen wir nicht mehr schweigen." – DI Josef Pröll, Vizepräsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Niederösterreich © Werner Streitfelder
Turbo für die Jagd in Österreich - "Österreichs Jäge­rinnen und Jäger leisten im Jahr zehn Millionen ehren­amtliche Stunden in den ­Revieren, für unsere Natur." – Max Mayr-Melnhof, Vizepräsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Salzburg - © Jagd Österreich
"Österreichs Jäge­rinnen und Jäger leisten im Jahr zehn Millionen ehren­amtliche Stunden in den ­Revieren, für unsere Natur." – Max Mayr-Melnhof, Vizepräsident „Jagd Österreich“ und Landesjägermeister Salzburg © Jagd Österreich

WEIDWERK: Was können wir uns von dieser bundesweiten Informationskampagne erwarten und warum ist es keine Image- oder Werbekampagne?
Lutz Molter, Bakk.-Phil.: Wer eine Image­kampagne braucht, gibt zu, ein Imageproblem zu haben. Wir sehen vielmehr ein Informationsdefizit. Aus der von Jagd Österreich durchgeführten Datenanalyse ist klar ersichtlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Wissen und Akzeptanz gibt: Je besser eine ­Person informiert ist, desto positiver ist ihre Einstellung zur Jagd. Also braucht es mehr Wissensvermittlung, die die Leistungen der Jägerschaft ­aufzeigt. Die Krux an dieser scheinbar einfachen Aufgabe liegt darin, diese Botschaft gezielt durch die schiere Masse der Informationen, Werbungen, Eindrücke und Nachrichten, der ein jeder von uns jeden Tag aus­gesetzt ist, durchzusetzen.
Zweite Aufgabe ist es, so viele Menschen wie möglich zu erreichen, denn Jagd und Natur sind sehr emotionale Themengebiete, zu denen fast alle Menschen eine Meinung haben und diese Meinung auch kundtun, egal, wie viel Wissen in dieser Meinung steckt. Daher wollen wir die breite ­Bevölkerung ansprechen. Wir setzen einerseits auf koordinierte PR-Aktionen für die entsprechende Medienberichterstattung und andererseits auf gezielte Werbung in Social-Media-Kanälen zur Steigerung der Aufmerksamkeit.
Johanna Egger, BA: Um den Weg in die begrenzte Aufmerksamkeit der Leute zu schaffen, bauen wir auf Kreativität. Wir setzen auf den Überraschungs­effekt der Aussagen und Inhalte, um die Leute zu erreichen. Es war uns wichtig, aus der Blase herauszudenken. Denn die Leistungen der Jagd bewirken Positives für absolut jeden. Das müssen wir kommunizieren. Hierbei greifen wir stark auf Social Media zu, denn es ist wichtig, auch über diese Kanäle in den Dialog mit Personen zu treten, die ­bisher noch keinen Kontakt zur Jagd hatten und womöglich ein unklares oder verzerrtes Bild von unserer Leiden­schaft haben.
Lutz Molter: Wir haben eine intensive Recherche betrieben und neben öffentlichen Umfragen auch Expertengespräche und Gruppendiskussionen geführt. Dabei haben wir gezielt jagdferne Personen gefragt, ja sogar den Austausch mit jagdkritischen Personen gepflegt. Auch in unserem Expertenteam sind aktiv Nichtjäger eingebunden, um die Botschaften der Jagd entsprechend auf­zubereiten. Die Sicht von außen auf die Leistungen der Jagd ist essenziell, um Anknüpfungspunkte für die breite ­Öffentlichkeit zu finden. Mit unserer Informationskampagne verknüpfen wir Fakten mit guten Geschichten zu den Leistungen der Jagd.
Mit knackigen und prägnanten Aussagen sowie stimmungsvollen Bildern holen wir das breite Publikum niederschwellig ab und erzeugen Aufmerksamkeit. Auf www.dasistjagd.at erzählen wir dann die entsprechenden Geschichten dazu, erklären die Fakten und räumen mit Vorurteilen auf. Ebenso werden ­Videos vorgestellt, die den Moment und das Gefühl der Naturverbundenheit wiedergeben, ohne dabei die Jagd nur auf die Erlegung von Wildtieren zu ­reduzieren. Uns ist wichtig, dass das Töten nicht im Vordergrund steht, ­zugleich wollen wir dies aber auch nicht verschweigen.
Ein Eckpfeiler, den ich an dieser Stelle schon verraten kann, ist, dass wir eine neue Definition der Jagd im öffentlichen Diskurs erreichen wollen. Die aktuelle Definition der Tätigkeit Jagd mag im juristischen Kontext ihre ­Berechtigung haben. Allerdings reicht diese Definition in der öffentlichen ­Debatte nicht aus, da der Tod im Mittelpunkt steht. Das ist uns zu einseitig und wird den komplexen Aufgaben und Leistungen der Jägerinnen und Jäger nicht gerecht.
Die Jagd wird im Duden als „das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen oder Fangen von Wild“ beschrieben. Jagdfernen Personen, die sich über die Jagd informieren und dies lesen, springt damit der Tod wortwörtlich ins Auge. Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Daher wollen wir, dass Wörterbücher, wie der Duden, aber ­natürlich auch das österreichische Wörterbuch, die Definition der Jagd um die Hege, das Management, den Aspekt der Nachhaltigkeit, des Handwerks und des Artenschutzes erweitern.
LJM Maximilian Mayr Melnhof (Sbg.): Kein unerheblicher Teil der Österreicher nimmt eine skeptische Haltung zum Thema Jagd ein. Skepsis liegt in der Natur des Menschen. Nur die Kräfte, die von Überzeugung getragen werden, verändern und bewegen. Mit unserer Informationskampagne möchten wir die Jagd erklären. Österreichs Jägerinnen und Jäger leisten jährlich 10 Mio. ehren­amtliche Stunden in den Revieren, für unsere Natur. Keine andere Natur­schutz­organisation bringt annähernd so viel Positives ein wie die Jagd. Auch des­wegen hatten wir wenig Zeit, uns ins Gespräch zu bringen. Wir sind Arten­schutz, Tierschutz, Naturschutz, Nahversorger – und wir sind nach­haltig. Wir rechtfertigen uns nicht, wir ­informieren und erklären. Das ist ­unsere Aufgabe für die Zukunft.

Turbo für die Jagd in Österreich - "Wir stehen mit unserer Expertise als Gesprächspartner für internationale Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung bereit." – Mag. Jörg Binder, Geschäftsführer von Jagd Österreich - © Martin Grasberger
"Wir stehen mit unserer Expertise als Gesprächspartner für internationale Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung bereit." – Mag. Jörg Binder, Geschäftsführer von Jagd Österreich © Martin Grasberger
Turbo für die Jagd in Österreich - "Mit knackigen Aussagen und stimmungsvollen Bildern holen wir das Publikum niederschwellig ab und erzeugen Aufmerksamkeit." – Lutz Molter, Bakk.-Phil., Stellv. Geschäftsführer von Jagd Österreich, Presse - © Jagd Österreich
"Mit knackigen Aussagen und stimmungsvollen Bildern holen wir das Publikum niederschwellig ab und erzeugen Aufmerksamkeit." – Lutz Molter, Bakk.-Phil., Stellv. Geschäftsführer von Jagd Österreich, Presse © Jagd Österreich
Turbo für die Jagd in Österreich - "Es war uns wichtig, aus der Blase herauszudenken. Die ­Leistungen der Jagd bewirken Positives für jeden. Das müssen wir kommunizieren." – Johanna Egger, BA, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media von Jagd Österreich - © Jagd Österreich
"Es war uns wichtig, aus der Blase herauszudenken. Die ­Leistungen der Jagd bewirken Positives für jeden. Das müssen wir kommunizieren." – Johanna Egger, BA, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media von Jagd Österreich © Jagd Österreich

WEIDWERK: Seit 2017 arbeitet Jagd Österreich. Was haben die Jägerinnen und Jäger bisher von euch?
Herbert Sieghartsleitner:

  • Die Jäger konnten die Jagd auch während der Corona-Lockdowns ausüben und das nur, weil Jagd Österreich sich für die Anerkennung der Systemrelevanz der Jagd ein­gesetzt hat.
  • Der Erwerb von Wasserstoff zur Trophäenbleiche bei Vorlage einer gültigen Jagdkarte wurde durch Verhandlungen von Jagd Österreich gesichert.
  • Eine Ausnahmeregelung konnte für Jäger auch bei Erwerb und Haltung von Hundewelpen aus Nachbar­staaten erreicht werden.
  • Darüber hinaus ist es seit der ­Novellierung des Waffengesetzes, nach Bemühen aller Landesjagd­verbände, vertreten durch Jagd ­Österreich, jedem Jäger erlaubt, Schalldämpfer für die Ausübung der Jagd zu verwenden. Auch die Zusammenarbeit im Forst & Jagd ­Dialog ist im gesamten Prozess als Meilenstein zu sehen.
  • Mit der Übernahme und Weiter­entwicklung der Website www.­jagdfakten.at wurde eine Plattform geschaffen, um faktenbasierte jagdliche Informationen der breiten ­Bevölkerung zur Verfügung zu ­stellen, frei von ideologischen Scheuklappen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, wichtige Schlüsselbegriffe zu besetzen und Falschinformationen, Mythen und gefährliches Halbwissen über die Jagd richtigzustellen.
  • Mit „Wildes Österreich“ wurde ein Meilenstein für die österreichweite Direktvermarktung von Wildbret geschaffen.

WEIDWERK: Was wird von Jagd ­Österreich unternommen, um das „Wolfsproblem“ zu lösen? Gibt es hier Vorstöße auf EU-Ebene?
Herbert Sieghartsleitner: Die Rückkehr der Großbeutegreifer stellt vor allem dicht besiedelte Länder vor fast unlösbare Herausforderungen. Die Land­wirt­schaft als Säule der nachhaltigen Landnutzung ist unser Partner bei der Gestaltung der Wildlebensräume und steht unter enormer Belastung im ­Bereich der Weidetierhaltung. Wir haben immer davor gewarnt, die Rückkehr des Wolfes zu verharmlosen, denn die Biodiversität in unserer Kulturlandschaft profitiert sehr stark von der nachhaltigen Bewirtschaftung und der guten Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten. Die Wildtiere haben bereits viele Lebensräume durch menschliche Aktivitäten verloren und jetzt, da die von Wolfsbefürwortern forcierten Herdenschutz­zäune die Wildlebensräume zusätzlich verkleinern, spitzt sich die Lage noch weiter zu. Hier sind wir Jäger direkt betroffen, denn wir sind den Wildtieren verpflichtet und müssen unsere Stimme entsprechend erheben. So sehe ich große Probleme auf das Rotwild zukommen, im Hinblick auf dessen Überwinterung.
Das Europäische Parlament hat sich bereits 2022 für eine Überprüfung des Schutzstatus des Wolfes ausgesprochen, und das ist gut so. Die völlig veraltete FFH-Richtlinie, die in ihrem Kern die Situation von vor dreißig Jahren abbildet, muss dringend an die heutige Realität angepasst werden. Dieser Prozess läuft sehr träge, und wie wir wissen, bedarf es zu einer Änderung dieser Richtlinie der Einstimmigkeit unter den Mitgliedstaaten. Dass nun die Bundesländer entsprechende Ver­ordnungen geschaffen haben, um das Problem in den Griff zu bekommen, ist begrüßenswert. Zugleich müssen wir im Fall der Entnahme von Wölfen auf Rechts­sicherheit pochen. Und min­destens so wichtig ist es, die Jäger zu schützen, denen die undankbare Aufgabe zufällt, Wolfsentnahmen auf behördliche Anordnung hin durchzuführen.

WEIDWERK: Aktuell gibt es Bestrebungen Einzelner, den jagdlichen Föderalismus in Österreich abzuschaffen und die Jagd per Bundesjagdgesetz – das von Bregenz bis Eisenstadt gleichermaßen gilt – zu regeln. Wie steht Jagd Österreich dazu?
Herbert Sieghartsleitner: Wie der Natur­schutz ist in Österreich auch die Jagd in Landesgesetzen geregelt und das aus gutem Grund: Diese Bereiche sind direkt von regionalen Bedingungen ­abhängig und müssen oft schnell im jeweiligen Bundesland anpassbar sein. Probleme müssen eben dort gelöst ­werden, wo sie auftreten. Aus unserer Sicht wäre es verkehrt, die Gesetz­gebung weiter – lokal wie inhaltlich – vom einzelnen Jäger wegzube­wegen.

WEIDWERK: Ist die Jagd zukunfts­fähig? Braucht es die Jagd in unserer Kulturlandschaft überhaupt noch?
Herbert Sieghartsleitner: Die wenig überraschende Antwort: Ja. Weil sie der wirksamste Naturschutz auf der freien Fläche ist, getragen von frei­willigen ­Jägern. Die Jagd ist die einzige art­gerechte Möglichkeit, einen Ausgleich zwischen Kulturlandschaft und Wild zu erreichen und damit ­sowohl land- und forstwirtschaftliche Interessen als auch die Interessen des ­Wildes zu vertreten.

WEIDWERK: Wir bedanken uns für das Gespräch!

Das ist Jagd – machen Sie mit!

Jagd Österreich möchte Ihre Mit­hilfe! Schicken Sie einen Spruch zur Kampagne „Das ist Jagd“ an office@jagd-oesterreich.at und werden Sie Teil der Aktion! Unter allen Vorschlägen werden die besten ausgewählt.

Das ist Jagd

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