Der Frühling bringt Bewegung ins Wasser! Viele Fischarten wie Huchen, Äschen, Karpfenartige und Raubfische beginnen jetzt mit der Fortpflanzung. Erfahre, wie sie laichen und welche faszinierenden Naturschauspiele sich unter der Wasseroberfläche abspielen.
Forellen, Saiblinge, Renken und Aalrutten haben im Spätherbst und Winter gelaicht und müssen jetzt fressen, um wieder zu Kräften zu kommen. Huchen und Äschen ziehen jetzt zwischen März und Mai zu ihren Laichplätzen, um sich fortzupflanzen. Die Rogner der beiden Fischarten schlagen mit ihren Schwanz- und Afterflossen Laichgruben in den kiesigen Gewässergrund. Bevorzugt werden dabei seichte und stark überströmte Bereiche. Nach der Eiablage werden die Laichgruben wieder locker mit Kies bedeckt, und die Eier, die bis zum Augenpunktstadium sehr empfindlich gegen Erschütterungen sind, entwickeln sich geschützt im Kieslückensystem.

Laichzeit der Karpfenartigen: Spektakuläre Fortpflanzung im Frühjahr
Viele Karpfenartige, zum Beispiel Barben, Aitel, Hasel oder Nasen, laichen auch im Frühjahr über Kiesgrund, haben aber eine andere Strategie, um den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Ihre Eier werden nicht in Laichgruben gelegt, sondern einfach in der Strömung über Kiesgrund abgegeben. Zudem haben Cypriniden im Vergleich zu Salmoniden sehr viele kleine Eier, die eine klebrige Oberfläche besitzen. Sie bleiben rasch am Gewässergrund kleben und entwickeln sich abhängig von der Wassertemperatur innerhalb einiger Tage zu schwimmfähigen Larven. In einigen Voralpenflüssen kann man jetzt die Nasen beobachten, wie sie in Schwärmen zu ihren Laichplätzen ziehen. Diese können im Hauptfluss selbst, in Zuflüssen oder manchmal in kleinen Bächen liegen. In manchen Flüssen gibt es noch Hunderte von diesen karpfenartigen Weißfischen, die dann im seichten Wasser ein beeindruckendes Laichspektakel vollführen. Dabei befruchten mehrere Milchner die Eier eines Rogners. In dem Getümmel von Nasenleibern ziehen gemeinsam mit ihnen oft unbemerkt auch Elritzen und Strömer zu ihren Laichplätzen.
Laichwanderung im Salzkammergut: Seltene Fischarten hautnah erleben
In den Zu- und Abflüssen der großen Salzkammergutseen (Attersee, Mondsee, Wolfgangsee) ist im Frühjahr ein Naturschauspiel der besonderen Art zu beobachten. Dort ziehen Hunderte von Perlfischen, Seerüßlingen und Seelauben zu ihren Laichplätzen in den Achen, um dort im seichten Wasser über Kiesgrund zu laichen. Gerade der Perlfisch ist eine zoologische Rarität, sein Vorkommen ist weltweit nur auf das Gebiet Mondsee, Attersee, Wolfgangsee und früher auf den Traunsee beschränkt. Einzelnachweise gibt es auch von der Traun und der Donau.

Geheimnisvolle Laichzeit der Koppen: Einblick in ein verborgenes Naturschauspiel
Völlig unspektakulär und im Verborgenen bereiten sich jetzt auch die Koppen auf ihre Laichzeit vor. Einzelne Milchner nehmen ein Versteck unter einem hohl aufliegenden Stein in Besitz. Dann versuchen sie, Rogner zur Eiablage in ihre Höhle zu locken – wobei je nach Größe der Höhle auch mehrere Rogner zur Eiablage kommen können. Die einzige Aufgabe des Milchners besteht jetzt darin, die Gelege gegen Fressfeinde wie Artgenossen oder räuberische Insektenlarven zu verteidigen. Da in den versteckt liegenden Laichhöhlen meist kaum Strömung herrscht, müssen die Milchner mit ihren übergroßen Brustflossen ständig für eine Frischwasserzufuhr sorgen.

Fortpflanzung der Raubfische: Laichzeit von Hecht, Zander & Flussbarsch
Auch bei manchen Raubfischen ist jetzt Fortpflanzungszeit. So beginnen unsere Hechte oft schon im Februar, unmittelbar nach der Eisschmelze, mit dem Laichen. Dazu suchen sie ganz seichte Uferbereiche auf, weil das Wasser dort schon etwas wärmer ist. Die Hechtrogner legen ihre klebrigen Eier dann an Wasserpflanzen ab, wo sie sich innerhalb weniger Wochen entwickeln. Beim Zander beginnt die Laichzeit erst im März/April und kann sich bis in den Mai hineinziehen. Die Milcher bewachen ihre „Nester“ und betreiben Brutpflege. Während dieser Zeit sind sie meist sehr dunkel, oft sogar schwarz gefärbt. Wird ein Zandermilchner vom Nest weggefangen, ist das komplette Gelege ungeschützt den Fressfeinden ausgesetzt und somit verloren. Ganz anders läuft der Laichakt bei unseren Flussbarschen ab. Die Rogner legen auffällige, dicke Laichschnüre über Ästen und Wasserpflanzen ab, die Barschmilchner bewachen diese Gelege aber nicht.