Im umfangreichen WEIDWERK-Test  wurde diesmal der jagdliche Einsatz von  digitalen Nachtsichtzielfernrohren sowie  einem Nachsatzgerät untersucht. - © Ing. Martin Grasberger
© Ing. Martin Grasberger
Test

In Nieder- und Oberösterreich dürfen nach einer Änderung des jeweiligen Jagdgesetzes im Rahmen der nächtlichen Wildschweinjagd auch künstliche Nachtzielhilfen verwendet werden. – 5. Teil einer umfassenden WEIDWERK­-­Serie, die den interessierten Jäger im wahrsten Sinne des Wortes „erleuchten“ wird: digitale Nachtsichtzielfernrohre.

Das Angebot an künstlichen Nachtziel­hilfen ist in den letzten Jahren stark ge­wachsen. Wir beleuchten dieses Mal Technik und Funktionsweise digitaler Nachtsichtzielfernrohre und haben folgende vier Geräte sowie ein Nachsatzgerät in der jagd­lichen Praxis getestet:

  • ATN X-Sight 4K 5–20×
  • Pulsar Digex N455
  • Yukon Digital Riflescope Photon RT 6×50S
  • Yukon Digital Riflescope Sightline N475 Weaver
  • Pard NV007 (Nachsatzgerät)

Nachtsichtzielfernrohre gelten unter den künstlichen Nachtsichtzielhilfen prinzipiell als preisgünstige Variante und sind in der Regel digital. Sie ­funktionieren, vereinfacht gesagt, wie eine Videokamera. Das Objektiv liefert das Bild und projiziert es auf einen hochempfindlichen Sensor. Ein Prozessor verarbeitet daraus ein digitales Signal, das auf einem Display angezeigt wird. Eine hohe Lichtempfind­lich­keit er­möglicht den Einsatz bei Dunkelheit. Bei fortschreitender Dunkelheit wird allerdings eine IR-Lichtquelle zum ­Aufhellen des Bildbereichs benötigt. Die digitalen Zielfernrohre sind vielfach in Form von herkömmlichen ­Zielfernrohren gebaut, häufig mit 30 mm Mittelrohrdurchmesser, sodass sie mittels „gewöhnlicher“ Ringmontage einfach montiert werden können. Wir finden aber bei digitalen Nachtsichtzielfernrohren oder -zielgeräten auch andere Montageaufnahmen vor, die spezielle Montageprofile erfordern. Leider sind diese Montagen oftmals nicht in der Montagehöhe herkömmlicher Zielfernrohre an der Büchse montierbar. Dies wäre aus Sicht des Schießkomforts, der Schaftgeometrie und letztlich der Schützenleistung aber ausgesprochen wichtig.

Da diese Nachtsichtzielfernrohre digitale Signale verarbeiten, können viele dieser Geräte Fotos oder auch Videos aufnehmen und speichern. Die Aufnahme von Videos hat durchaus ihre Berechtigung, denn bei einer ­eventuellen Nachsuche kann man das Abkommen des Schützen am Wild bzw. allfällige Schuss­zeichen nach­träglich analysieren. Das Absehen ist selbstverständlich im Gerät integriert (ausgenommen Nachsatz­geräte) und in seiner Feinheit mit dem digitalen Zielfernrohr meist gut abgestimmt.

Vor dem Kauf sollte man un­bedingt auf die Stromversorgung des Geräts achten. Heute werden zunehmend ­aufladbare Akkus verbaut, die nach­haltiger sind als herkömmliche ­Batterien. Die Betriebszeit verkürzt sich allerdings meist auch gegenüber nicht aufladbarer (Einweg-)Batterien. Natürlich sind die Betriebszeiten auch von den Temperaturbedingungen abhängig. Bei kalten Winternächten ist die Betriebszeit manchmal empfindlich kurz. Da kann es hilfreich sein, einen zusätz­lichen Akkupack mitzuführen, sofern ein solcher für das jeweilige Gerät ver­fügbar ist.

Jagd mit dem digitalen ­Nachtsichtzielfernrohr

Ab einem bestimmten Grad an Dunkelheit benötigt das digitale Zielfernrohr (ZF) einen IR-Aufheller. Diese Lichtquellen sind entweder direkt im Gerät oder alternativ an das Gerät angebaut. Wenn IR-Licht benötigt wird, das vom Wild nicht wahr­genommen werden soll, sollte der IR-Strahler sicherheitshalber eine Lichtwellenlänge über 900 nm ­aufweisen. Wie wir in unserem Test bemerken mussten, sind diese IR-­Strahler oder IR-Spotter bei Nebel ­unwirksam. Im Zuge unseres Tests ­hatten wir nach abendlichem Regen mit aufsteigendem Dunst (also keinem dichten Nebel) zu kämpfen; dieser reichte aus, um Funktion und Nachtsichttauglichkeit unserer Testkandidaten bereits vollends lahmzulegen. Ein Kontrollblick durch eine Wärmebildkamera zeigte dagegen nicht die geringste Beein­trächtigung der Sichtbarkeit des Wildes. Manche IR-Strahler liefern teils er­hebliche Licht-Schlagschatten, wenn knapp an Bäumen oder Ästen vorbeigeleuchtet oder diese direkt angeleuchtet ­werden. Im Display kann dies zu sehr hellen Flächen im Gesichtsfeld führen, die letztlich eine Schussabgabe sogar unmöglich machen können. Beim ­Betrieb dieser digitalen Geräte ist es unerheblich, ob sie bei Dunkelheit oder Tageslicht genutzt werden (Tag- oder Nachtmodus). Sie können durch Tageslicht auch keinen Schaden nehmen. Das Einschießen der digitalen Nachtsichtzielfernrohre geht grundsätzlich einfach vonstatten, wenngleich die ­Veränderung pro Klick auf 100 m dann doch größer ausfällt als bei ­gewohnten Zielfernrohren namhafter Hersteller.

Wir haben in unserem Praxistest auch ein Nachtsichtnachsatzgerät erprobt. Derartige Nachsatzgeräte werden auf das Okular des herkömmlichen Zielfernrohrs montiert. Das bedeutet selbstverständlich, dass die Montagelänge des ZF wesentlich verkürzt wird, da sie durch das Nachsatzgerät eine Verlängerung nach hinten erfährt. Dies wiederum führt zu Problemen mit dem Anschlag der Büchse und dem Schulterdruck. Insbesondere bei starken ­Kalibern ist das ein Problem – man läuft Gefahr zu mucken. Technisch ­gesehen sollte sich die Treffpunktlage bei Nachsatzgeräten nicht verändern (wurde im Test nicht überprüft), daher müssen diese Geräte im Normalfall nicht nachjustiert werden.

Wir haben in unserem Test ein­deutig erkannt, dass digitale Nachtsichtzielfernrohre absolut ihre Berechtigung im Nachtsichtsegment haben. Sie funktionieren grundsätzlich gut, verfügen in der Regel aber über unzählige Funktionen und Einstellungen, die eine gewisse Zeit der Vorbereitung erfordern. Viele Einstellungen können oder müssen bei diesen Geräten vorgenommen ­werden, wie zunächst der Dioptrienausgleich am Okular (Fehlsichtigkeit), die Objektschärfe und, wenn notwendig, der IR-Strahler. Manchmal muss auch die Intensität des IR-Strahlers auf die jeweiligen Lichtverhältnisse an­gepasst werden. Zuvor muss man sich noch entscheiden, welcher Zoom, also welche Vergrößerung gewählt werden soll. Dann gibt es bei manchen Geräten noch ­weitere Einstellungen und Funktionen, die in erster Linie für Fans der Ballistik oder zumindest für Anwender eingebaut wurden, die grundsätzlich fit im Umgang mit digitalen Geräten sind.

Der Betrieb von digitalen Nachtsichtzielfernrohren oder -geräten ist ohne Stromversorgung nicht möglich. Das heißt: Sollte diese aus irgend­welchen Gründen unterbrochen werden (zum Beispiel leerer Akku), ist die Jagd mit dem digitalen Nachtsichtziel­fernrohr für diesen Ansitz beendet.

In der derzeitigen Rechtslage zum NÖ Jagdgesetz sind künstliche Nachtzielhilfen nur für die nächtliche Wildschweinjagd erlaubt (Auszug aus dem Gesetzestext: „... künstliche Nachtzielhilfen – zum Beispiel Infrarot­geräte, elektronische Zielgeräte, Visiereinrichtungen für das Schießen bei Nacht mit elektronischem Bildverstärker oder Bildumwandler, wie etwa Restlicht­verstärker“). Mit einem derartigen Gerät bei Tageslicht einen Rehbock zu erlegen oder gar an einer Riegeljagd teilzunehmen, ist nach unserer Rechts­ansicht verboten!

ATN X-Sight 4K 5–20×

Technische Daten

 ATN X-Sight 4K

Auflösung Bildschirm 1.280×720 px
Auflösung Sensor 3.864×2.218 px
Preis ab € 1.197,–
Technologie digitale Nachtsichttechnik
technischer Typ Zielgerät

Das ATN X-Sight 4K 5–20× kann mit einer herkömm­lichen 30 mm-Ringmontage auf der Büchse montiert ­werden, sodass die Schaftgeometrie bzw. der Anschlag idealerweise nicht ver­ändert werden müssen. Das Gewicht unseres Testgeräts war mit 1.400 g inklusive Dentler Basismontage (Oberteile) und IR-Aufheller samt Batterien nicht gerade gering. Die Vergrößerung von 5- bis 15-fach erfolgt verlustfrei, auch beim Nachteinsatz. Erst ab 15-facher Vergrößerung wird ein Digital­zoom aktiv, der die Bilddarstellung ­negativ beeinflusst. Beim Praxistest stellten wir eine gute Bildauflösung mit 5-fach-Zoom bis rund 120 m fest, danach begann das Bild zunehmend zu rauschen.

Die mittels eigener Montage am digitalen Zielfernrohr angebaute IR-­Lampe steht weit ab und beeinträchtigt somit die Führigkeit der Büchse. Für diese IR-Lampe werden zwei CR123A-­Batterien benötigt. Die Steuerung mit „OFF“ bzw. „ON“ regelt drei verschiedene Stufen der Leuchtintensität und ist auch bei Dunkelheit, selbst mit Handschuhen, einfach und gut zu bedienen.

Der Bildaufbau nach dem Ein­schalten erfolgt rasch, und das Bild samt ­Fadenkreuz ist nach acht Sekunden sichtbar. Eine Helligkeits- und Kontrastregelung ist notwendig, summa summarum ist das Display recht hell. Auch der ­Augenabstand muss genau ein­gehalten werden, denn die sogenannte „Eyebox“ (Bereich für volles Gesichtsfeld) ist sehr klein.

Das Gerät hat einen Akku verbaut, der mittels Ladekabel aufladbar ist – die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller 18 Stunden –, und verfügt über einen stadiametrischen Entfernungsmesser (optional mit Laserentfernungsmesser) sowie einen Ballistikrechner, der die Steigung und Verkantung der Büchse messen kann. Des Weiteren können zum Beispiel Luftdruck, Temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit usw. eingegeben werden, um für einen möglichen Winkel­schuss oder andere Treffpunktlagen gerüstet zu sein.

Gefallen hat uns das breite ­Gesichtsfeld, wodurch mehr an Sichtfeld zum Einschätzen des Kugelfanges zur ­Verfügung steht. Letztlich ist die ­Bedienung des ATN X-Sight 4K 5–20× recht gefällig, sofern man sich auf die wesentlichen Funktionen konzentriert. Auch die Möglichkeit, Filme zehn ­Sekunden vor und nach dem Schuss auf eine mikroSD-Speicherkarte auf­zuzeichnen, macht das Gerät attraktiv. Es kann der Film aber auch via WLAN und Bluetooth auf ein mobiles End­gerät „gestreamt“ werden.

Kopie von ATN X-Sight 4K 5-20x - © Oliver Deck

Kopie von ATN X-Sight 4K 5-20x © Oliver Deck

Pulsar Digex N455

Technische Daten

Pulsar Digex N455

Auflösung Bildschirm 1.024×768 px
Auflösung Sensor 1.280×720 px
Preis € 1.250,–
Technischer Typ Zielgerät
Technologie digitale ­Nacht­sichttechnik

Das Pulsar Digex N455 ist, von außen betrachtet, einem herkömmlichen Zielfernrohr recht ähnlich. Es ist aus ­Metall gefertigt und kann mit einer ­gewöhnlichen 30 mm-Ringmontage auf die Büchse montiert werden. Der IR-­Hochleistungsstrahler ist für eine Licht­wellenlänge von 940 nm ausgelegt, wodurch das Licht fürs Wild nicht sichtbar ist. Dies haben wir in der ­Praxis mit dem Ergebnis überprüft, dass das Wild keine Notiz von unserer Anwesenheit nahm. Der IR-Hoch­leistungsstrahler ist etwas erhöht und so knapp wie möglich am Mittelrohr montiert, mindert aber dennoch die Führigkeit der Büchse. Der Ein- und Ausschaltknopf des IR-Strahlers ist versenkt, sodass das Einschalten kleine Fingerkuppen erfordert; auf der anderen Seite kann man den Knopf nicht unabsichtlich drücken. Die Intensität des IR-Strahlers wird stufenlos mit einem Drehschalter, der gut zu erreichen ist und einwandfrei funktionierte, bedient. Die Bild­auflösung war bis 100 m wirklich sehr gut, danach fiel sie jedoch merklich ab. Der IR-Strahler ist bis zu dieser Entfernung sehr kräftig und überstrahlt, wenn knapp an Bäumen oder Sträuchern vorbeigeleuchtet wird oder diese angeleuchtet werden. Dies ist im Bild anhand von weißen Flecken oder eines sehr grellen Displays erkennbar. Das Gerät ist in der Lage, Videos mit Ton und Fotos in HD-Qualität auf­zunehmen und intern zu speichern. Die Änderung der Vergrößerung erfolgt in 2-fach-Schritten und liefert, wie bereits erwähnt, gute Ergebnisse bei 4- bis 16-fachem Zoom.

Gefallen hat uns die relativ ein­fache Bedienung sowie das Batterie-­Verbund-System. Es besteht aus einem aufladbaren eingebauten und einem aufladbaren auswechselbaren Akku. Sollte der auswechselbare Akku leer sein, schaltet das Gerät ohne Zwischenabschaltung automatisch auf den ­internen Akku um. Ein weiterer auswechselbarer, aufladbarer und bau­gleicher Akku versorgt den IR-Strahler mit Strom. Auch der Bild-in-Bild-­Modus, der ein vergrößertes Bild vom Ziel­bereich und damit ein genaues ­Abkommen ermöglicht, überzeugte.

Pulsar Digex N455

Pulsar Digex N455

Yukon Digital Riflescope Sightline N475 Weaver

Technische Daten

Yukon Digital Riflescope Sightline N475 Weaver

Auflösung Bildschirm 1.024×768 px
Auflösung Sensor 1.280×720 px
Preis ab € 870,–
Technischer Typ Zielgerät
Technologie digitale Nacht­sichttechnik

Das Yukon Digital Sightline N475 ­Weaver wird mit einer Montageschiene, die entweder für eine Weaverschiene oder eine andere Aufnahmemöglichkeit vorgesehen ist, befestigt. Bei der ­Montage sollte auf eine möglichst niedrige Montagehöhe geachtet werden, damit ein guter Anschlag mit genug Wangendruck möglich wird. Das Nacht­sichtzielfernrohr verfügt über eine 6-fache optische Vergrößerung und einen bis zu 24-fachen Digitalzoom. Leider ist auch bei 6-facher Vergrößerung das Gesichtsfeld sehr klein und damit der ­Kugelfangbereich eher schwierig einschätzbar. Der IR-­Strahler (940 nm) muss separat zugeschaltet werden, ist aber gut zugänglich und auch mit Handschuhen ein- und ­ausschaltbar. Der stadiametrische Ent­fernungs­messer ist einfach und rasch anwendbar, wenngleich es sich hierbei lediglich um eine Schätzhilfe handelt.

Die Einstellungen und Funktionen werden wie beim Yukon Photon über einen Drehschalter angesteuert, der von oben bedient werden muss. Leider verursacht dieser ebenfalls ein la­utes Klicken. Die Abdeckklappe für das ­Objektiv (Tag- und Nachtmodus) kann weder lautlos geöffnet noch geschlossen werden.

Gefallen hat uns die gute Bild­auflösung, die auf jagdliche Schuss­distanzen ein rasches Ansprechen und auch eine rasche Schussabgabe er­möglicht. Die Stromversorgung, die analog dem Yukon Photon ausgeführt ist, führt letztlich zu einer sehr ein­fachen Bedienung, die in der jagdlichen Praxis kaum Probleme auf­keimen lässt.

Kopie von Yukon Digital Riflescope Sightline N475 Weaver. - © Oliver Deck

Kopie von Yukon Digital Riflescope Sightline N475 Weaver. © Oliver Deck

Yukon Digital Riflescope Photon RT 6×50S

Technische Daten

Yukon Digital Riflescope Photon RT 6×50S

Auflösung Bildschirm 640×480 px
Auflösung Sensor 768×576 px
Preis € 650,–
Technischer Typ Zielgerät
Technologie digitale Nacht­sichttechnik

Das Yukon RT 6×50S ist mit einem Mittel­rohr­durchmesser von 30 mm für herkömmliche Ringmontagen konzipiert, verfügt aber nur über einen relativ kurzen Montagebereich. Daher muss bei der Montage unbedingt auf einen passenden Augenabstand geachtet ­werden. Das Gesichtsfeld ist sehr eingeengt, sodass die Ein­schätzung des Kugelfanges etwas schwieriger ausfällt. Der Zoom kann auch auf 12-fach ­erhöht werden, wodurch der Bild­ausschnitt noch kleiner wird. Die Bild­qualität hinterließ in unserem Test einen mittelmäßigen Eindruck. Nach 100 m fiel die Bildqualität, auch vermutlich durch den leistungsschwachen IR-Strahler (Intensität in 10 Stufen ­variierbar), an unseren Testscheiben merklich ab.

Die Bedienung des Geräts ist sehr einfach und wird über den zentralen Drehturm gesteuert. Das Anklicken der verschiedenen Einstellungen (Zoom­optik, IR und Helligkeit) oben auf dem Drehknopf verursacht ein hör­bares Klicken. Gefallen hat uns der ­aufladbare Akkupack, der rasch und vor allem einfach gegen einen weiteren (wiederauflad­baren) Akkupack mit vier AA-Batterien getauscht werden kann. Damit hat man immer eine aus­reichende und vor allem wechselbare Stromversorgung mit dabei. Der fix ­angebaute und damit nicht abnehmbare IR-Strahler wird ebenfalls von der Stromquelle des Nachtsicht­ziel­fern­rohrs versorgt. Einfacher Einsatz und einfache Bedienung zeichnen dieses Nachtsichtzielfernrohr aus, wenngleich die Einsatz­distanz in der Praxis doch reduziert bleibt.

Yukon Digital Riflescope Photon RT 6x50S - © Oliver Deck

Yukon Digital Riflescope Photon RT 6x50S © Oliver Deck

Pard NV007 (Nachsatzgerät)

Technische Daten

Pard NV007 (Nachsatzgerät)

Auflösung Bildschirm 800×600 px
Auflösung Sensor 2.592×1.944 px
Preis € 525,–
Technischer Typ Nachsatzgerät
Technologie digitales Nacht­sichtgerät

Wir haben das Pard NV007 auf ein Okular eines 6×42er-Zielfernrohrs montiert. Dazu haben wir ein im Liefer­umfang mitgeliefertes, schwarzes Klebeband auf den Durchmesser des Adapters angepasst und diesen mit zwei Schrauben fixiert. Dies funktionierte relativ einfach und war rasch erledigt. Wenn das Gerät in der Dunkelheit ­benutzt werden soll, wird es mit einer leichten Drehbewegung in den Adap­ter eingesetzt. Bei Okularen, bei denen der Rand mit einem Gummischutzring versehen ist, muss dieser entfernt werden, damit der Adapter aufgesetzt werden kann. Der Adapter (Aufnahmering) stört während des normalen Jagdbetriebs bei Tageslicht nicht. Das Pard NV007A (neueres Modell mit verbessertem ­Display) kann auch auf das Okular eines Spektivs oder eines Fernglases montiert werden. Der IR-Strahler ist einfach und in drei Stufen bedienbar. Die Bildqualität erschien uns mittel­mäßig und der Bildausschnitt eher klein, was wiederum das Aufsuchen von Wild oder die Einschätzung des Kugelfanges erschwert.

Der große Knackpunkt bei diesem Gerät liegt aber in der Verlängerung des Zielfernrohrs in Richtung des Auges. Um 9 cm und mehr, je nach ­Montagemöglichkeit am Okular, verlängert sich das ZF nach hinten in Richtung des Jägers. Das heißt, dass beim Anschlagen der Büchse der Kopf etwas zurückgenommen werden muss. Damit sind ausreichender Schulterdruck und gute Schützenleistung nur noch schwer umzusetzen. Die Idee eines Nach­satz­geräts ist grundsätzlich eine sehr gute: Die kompakte Bauweise, das leichte Gewicht und das rasche Auf­stecken in der Dunkelheit sind überzeugende Pluspunkte!

Pard NV007 (Nachsatzgerät) - © Oliver Deck

Pard NV007 (Nachsatzgerät) © Oliver Deck